Cottbus ist die Hauptstadt der Blitzeinschläge in Deutschland. Auf jeden Quadratkilometer der brandenburgischen Stadt gingen 2014 rechnerisch gut 8,4 Blitze nieder, die Kontakt mit der Erdoberfläche oder Gebäuden hatten. Die wenigsten gab es im ostfriesischen Aurich und im niederbayerischen Passau. Dort seien es 0,23 Einschläge je Quadratkilometer gewesen, teilte Siemens am Mittwoch mit.
Das Unternehmen unterhält in Karslruhe eine Blitzzentrale,. wo im vergangenen Jahr 622 636 Einschläge gezählt wurden. Die Werte schwanken von Jahr zu Jahr stark. 2013 war das oberfränkische Coburg die Blitz-Hauptstadt Deutschlands. Damals war die Gesamtzahl der Einschläge mit gut 542 000 deutlich geringer. Bei dieser Zahl spielt die Wärme eine Rolle, aber keine entscheidende. 2014 war das bisher wärmste Jahr in Deutschland, aber im etwas kühleren Jahr 2007 zuckten sogar mehr als 1,1 Millionen Blitze.
Peilung bis auf 200 Meter genau
Vor allem Energieversorger und Versicherungen seien an den Daten interessiert. Blitze können mit ihren elektromagnetischen Feldern empfindliche Elektronik zerstören und großen Schaden anrichten. Energieversorger wollen schnell feststellen, ob ein Schaden an einer Leitung von einem Blitz stammt oder etwa von einem umgestürzten Baum.
Versicherer gleichen gemeldete Schäden mit den Einschlagdaten ab und können außerdem Rückschlüsse für den Gewitterschutz ziehen. Über Messstationen im ganzen Land werden Einschläge bis auf 200 Meter genau geortet. Das elektromagnetische Signal kommt an verschiedenen Messpunkten zu unterschiedlichen Zeiten an. Aus der Differenzzeit kann der Ort des Treffers berechnet werden. Außerdem erkennen die Antennen die Richtung, aus dem das Signal kommt. Das ermöglicht eine genaue Peilung.
