Bildstrecke:"Grand Canyon" auf dem Mars

Neue Aufnahmen vom Mars hat die Raumsonde Mars Express gesendet. Die Bilder zeigen den Hebes Chasma, einen bis zu acht Kilometer tiefen Kessel im nördlichsten Teil der Valles Marineris.

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Neue Aufnahmen vom Mars hat die Stereokamera HRSC des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) an Bord der ESA-Raumsonde Mars Express gesendet. Die Bilder zeigen den Hebes Chasma, einen rundum abgeschlossenen, bis zu acht Kilometer tiefen Kessel im nördlichsten Teil der Valles Marineris. Dabei handelt es sich um einen mehr als 3000 Kilometer langen Grabenbruch am Marsäquator. Dieses Canyonsystem gilt als "Grand Canyon des Mars". Es gehört zu einem Grabenbruchsystem rund um Tharsis, einer Region von etwa viertausend Kilometern Durchmesser. Dort wurde die Oberfläche hoch aufgewölbt und weist an vielen Stellen infolge der immensen Spannungen in der Marskruste Dehnungsstrukturen auf.Bild: ESA/DLR/FU Berlin (G. Neukum)

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An den Flanken des Berges im Hebes Chasma wurden von der Erosion deutlich erkennbare Schichten herausgebildet. Ähnliche geschichtete Ablagerungen befinden sich auch an anderen Stellen der Valles Marineris. Ihre Entstehung ist trotz zunehmend besserer Bildqualität auch mehr als drei Jahrzehnte nach ihrer Entdeckung unbekannt.Bild: ESA/DLR/FU Berlin (G. Neukum)

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Der Berg im Zentrum von Hebes Chasma erreicht eine Höhe von mehr als 7000 Metern. Mit dem Spektrometer Omega (Observatoire pour la Mineralogy, l'Eau, les Glaces et l'Activité) der Mars Express-Mission lassen sich die Minerale bestimmen, die in den Schichten vorhanden sind. Diese Messungen zeigen, dass manche der tief gelegenen Regionen von Hebes Chasma die spektralen Merkmale von wasserhaltigen (hydratisierten) Sulfaten aufweisen, wie beispielsweise Gips oder Kieserit. Damit sich solche Minerale bilden können, muss auf jeden Fall Wasser als Lösungsmittel vorhanden sein.Bild: ESA/DLR/FU Berlin (G. Neukum)

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Der Hebes Chasma ist bis zu acht Kilometer tief. Als Ursache für die Entstehung der Schichten, die hier zu erkennen sind, kommen Ablagerungen von Sedimenten in einem stehenden Gewässer oder die Abscheidung von Mineralen aus gesättigten Wasserlösungen von heißen "hydrothermalen" Quellen in Frage. Ähnliche Ablagerungen kennt man von Sinterterrassen auf der Erde, beispielsweise in der Toskana oder im türkischen Pamukkale.Bild: ESA/DLR/FU Berlin (G. Neukum)

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Als Ursache für die Ablagerungen ziehen die Fachleute auch Wind, Vulkanausbrüche unter früher dort vorhandenen Gletschern oder explosive vulkanische Eruptionen in Betracht. Zwar erreichen die Ablagerungen nahezu die Höhe der umgebenden Ebene - dass sie in einem hypothetischen 7000 Meter tiefen See entstanden sein könnten, ist jedoch nicht wahrscheinlich. Da Hebes Chasma eine rundum geschlossene Senke ohne Abfluss und Zuflüsse ist, können die Forscher sich kaum vorstellen, wie ein derartiger See mit Wasser gefüllt worden sein könnte. Flache, von Grundwasser gespeiste salzhaltige Gewässer auf dem Boden von Hebes Chasma sind dagegen denkbar. Ähnliche Umweltbedingungen, also saure und salzhaltige flache Gewässer, mit einer späteren starken Überprägung der Landschaft durch den Wind, wurden vom Nasa-Rover Opportunity in der Ebene Meridiani Planum östlich der Valles Marineris rekonstruiert.Bild: ESA/DLR/FU Berlin (G. Neukum)

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Die steilen Flanken des Grabens (Ausschnitt 1) sind durch verzweigte Einschnitte und schroffe Felsvorsprünge gekennzeichnet. Darunter befinden sich ausgedehnte Hangrutschungsablagerungen (Ausschnitt 2). Im Zentrum von Hebes Chasma ist eine plateauartige Erhebung (Ausschnitt 3) erkennbar, die sich bis zu 8000 Meter über den Grabenboden erhebt und nahezu die Höhe der umgebenden Ebene erreicht.Bild: ESA/DLR/FU Berlin (G. Neukum)

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Dieses Falschfarbenbild zeigt die Höhe einzelner Punkte anhand der Farbskala in Metern: Große Höhen, wie die plateauartige Erhebung in der Mitte, sind in braun bis grau gehalten, rot, gelb und grün bis hin zu blau erscheinen die tiefer liegenden Regionen.Bild: ESA/DLR/FU Berlin (G. Neukum)

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Eine Übersicht über die Höhenniveaus der Region um den Hebes Chasma.Bild: FU Berlin/MOLA

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