Astronomie:Geschichte einer Asteroiden-Familie

US-Foscher rekapitulieren die Entstehung der Karin-Gruppe im Asteroidengürtel zwischen Jupiter und Mars.

Markus C. Schulte v. Drach

US-Astronomen ist es gelungen, die Entstehung einer Gruppe von Asteriden zu rekonstruieren, die im so genannten Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter kreisen.

Möglich war dies den Forschern um David Nesvorny vom Southwest Research Institute in Boulder, USA, weil die Himmelskörper noch relativ jung sind: Sie entstanden vor etwa 5,8 Millionen Jahren bei der Kollision eines etwa 25 Kilometer großen Planetoiden mit einem anderen Himmelskörper.

Die als Karin-Gruppe bezeichnete Asteroiden-Familie besteht aus 39 Gesteinsbrocken, die beiden Größten weisen Durchmesser von 14 und 19 Kilometern auf.

Die Wissenschaftler studierten die Umlaufbahnen der Himmelskörper und projizierten ihre Bahnen in die Vergangenheit. Darüber hinaus konnten sie die Oberflächen der Asterioden auf Hinweise studieren, die Aufschluss darüber geben, was bei dem ursprünglichen Zusammenstoß geschah. Ältere Planetoiden eignen sich für solche Untersuchungen nicht, da Verwitterung und Erosion die Spuren der Vergangenheit auslöschen.

Die Studien der Asteroiden, so hoffen die Forscher, könnten auch Informationen über die Bildung der Planeten unseres Sonnensystems bieten. Einer Theorie zufolge bildeten sich Erde und Co. vor etwa 4,6 Milliarden Jahren aus kleineren Gesteinsbrocken, die die Sonne umkreisten. Bei Zusammenstößen dieser Körper bildeten sich nach und nach die Planeten. Im Asteroiden-Gürtel spielen sich diese Vorgänge noch immer ab - allerdings im Kleinformat.

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