Zwischen den Zahlen:Die Schulung und das gelbe Rechteck

(Foto: N/A)

Fehler macht jeder mal, na sicher, aber blöd ist es schon, wenn statt bezahlter Anzeigen plötzlich nur ein gelbes Rechteck zu sehen ist. Das wäre ja, als würde ein Text ohne Schlusspointe enden!

Von Felicitas Wilke

Der Arbeitsunfall des 21. Jahrhunderts hat mit einem gelben Rechteck zu tun. Bei den hippen Internetkonzernen aus dem Silicon Valley können keine Produktionsmaschinen still stehen oder Bauarbeiter vom Gerüst fallen. Zum Glück, einerseits: Das gelbe Rechteck ist für Menschen ungefährlich. Doch für Google hat es dennoch teure Konsequenzen.

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch erschien der Dummy auf zahlreichen Apps und Websites in den USA und in Australien - anstelle regulärer Online-Werbung, mit der Google viel Geld verdient. Bei einer Schulung mit einem Kunden von Google zum Thema Anzeigenschaltung hatte ein übereifriger Mitarbeiter ein paar Knöpfe zu viel gedrückt und versehentlich eine Order für eine sündteure Anzeige abgeschickt. Rund 45 Minuten lang war der gelbe Kasten anschließend online, bevor er entdeckt und entfernt wurde. Google hat für den Fehler die Verantwortung übernommen. Der geschätzte Schaden für Google liegt laut Financial Times bei zehn Millionen Dollar. Bleiben zwei Fragen: Wieso sagt Google seinen Mitarbeitern nicht klar und deutlich, dass jeder Klick zu viel ziemlich viel Geld kosten kann? Wie kann es sein, dass Google die Mitarbeiter nicht schützt, indem es sie an einer Testversion üben lässt? Man mag sich gar nicht vorstellen, was in anderen Branchen ohne Sicherungsmaßnahmen passieren würde! Wenn zum Beispiel bei der Zeitung niemand kontrollieren würde, ob Artikel wie dieser auch einen ordentlichen Schluss

© SZ vom 08.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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