VW-Skandal:Früherer Manager widerspricht Verdacht

Ein ehemaliger Chef der Motorenentwicklung erklärte, er habe zu keinem Zeitpunkt "wissentlich die Entwicklung einer Software zur Manipulation von Abgaswerten gebilligt".

Von Klaus Ott, München

Ein früherer Chef der Motorenentwicklung bei VW weist den Verdacht zurück, er sei in die Abgas-Affäre verwickelt. Der Ex-Manager erklärte, er habe zu keinem Zeitpunkt "wissentlich die Entwicklung einer Software zur Manipulation von Abgaswerten gebilligt". Das gelte auch für ein Treffen von Technikern des Autokonzerns am 20. November 2006 in Wolfsburg. Bei dem Treffen, an dem der damalige Chef der Motorenentwicklung teilgenommen hatte, war den Ermittlungen bei Volkswagen zufolge die Entscheidung für den Abgas-Betrug gefallen. VW hat in den darauffolgenden Jahren in den USA die Schadstoffwerte von rund einer halben Million Diesel-Fahrzeuge manipuliert. Eine spezielle Software schaltete die Abgasreinigung bei Messungen der Behörden auf dem Prüfstand ein und im Straßenverkehr aus. Der Betrug flog erst 2015 auf. Der frühere Chef der Motorenentwicklung erklärte dazu, ihm sei damals von den "für die Entwicklung von Diesel-Antrieben verantwortlichen" Managern versichert worden, man könne die US-Abgasnormen einhalten. Er selbst sei ab April 2007 nicht mehr im Vorstandsbereich Entwicklung tätig gewesen und habe daher "weder die weiteren Schritte bis zur Serieneinführung des Motors in der zweiten Jahreshälfte 2008 noch sonst die Weiterentwicklung der Dieselmotorentechnik mitbekommen".

Ein früherer VW-Manager weist jeglichen Verdacht der Mitwisserschaft um die Entwicklung der Software zur Manipulation von Abgaswerten von sich. (Foto: Patrick Pleul/dpa)
© SZ vom 28.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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