VW:Galgenfrist

Lesezeit: 3 min

Der Konzern bekommt von den Amerikanern einen Monat Zeit, um endlich ein Konzept zur Beseitigung der Abgas-Probleme auf den Tisch zu legen. Das klingt nach einer guten Nachricht, ist aber keine.

Von Claus Hulverscheidt, New York

Vielleicht hatte Charles Breyer auf die Vorlage nur gewartet. Als sie kam, nutzte er sie jedenfalls, um die jüngste Hiobsbotschaft für den VW-Konzern mit feiner Ironie unters Volk zu bringen. Er habe gehört, so der Bundesrichter bei der turnusmäßigen Anhörung aller Konfliktparteien in San Francisco, dass bei Volkswagen außer den Technikern auch die Anwälte fieberhaft an einer Überwindung des Skandals um manipulierte Abgastests arbeiteten. Das sei in der Tat so, bestätigte VW-Rechtsbeistand Robert Giuffra, er selbst arbeite rund um die Uhr und habe von seinem achtjährigen Sohn schon zu hören bekommen, "dass Papa nie zu Hause" sei. "In einem Monat wird Ihre Familie Sie wiederhaben", entgegnete Breyer. "Dann können sie alle einen ökologisch-korrekten Urlaub in San Francisco verbringen."

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: