Viel Arbeit für Schlichter:Nichts als Ärger mit der Bank

Herbe Folge der Finanzkrise Die Ombudsleute der privaten Banken haben alle Hände voll zu tun - nicht nur wegen der Lehman-Pleite.

Die Ombudsleute der privaten Banken in Deutschland haben im vergangenen Jahr in Folge der Finanzkrise deutlich mehr Streitigkeiten zwischen Sparern und Kreditinstituten schlichten müssen. Die Zahl der Beschwerden von Anlegern bei den unparteiischen Schiedsleuten habe gegenüber 2007 um rund 30 Prozent zugenommen, teilte der Bundesverband deutscher Banken (BdB) mit.

In Berlin gingen kürzlich Lehman-Geschädigte mit Transparenten auf die Straße. Der Absturz der einstigen Investment-Ikone hat die gesamte Weltwirtschaft nach unten gerissen. (Foto: Foto: dpa)

Rund die Hälfte der Fälle sei zugunsten der Bankkunden gelöst worden. Bei der Streitschlichtung durch die Ombudsleute handelt es sich um ein außergerichtliches Verfahren.

Entscheidungen erst im kommenden Jahr

Mit einem Anteil von knapp 40 Prozent nahmen 2008 Streitigkeiten wegen Wertpapiergeschäften den größten Teil der Beschwerden ein, wie der BdB mitteilte. Darin seien auch die Fälle von Sparern enthalten, die mit Zertifikaten der vor einem Jahr Pleite gegangenen US-Bank Lehman Brothers Geld verloren hätten. Diese Streitigkeiten würden aber erst im kommenden Jahr entschieden.

An zweiter Stellen mit einem Anteil von gut 26 Prozent rangierten den Angaben zufolge Streitfälle, bei denen es um Fragen des Zahlungsverkehrs ging. Auf Rang landeten demnach Unstimmigkeiten wegen Krediten mit einem Anteil von gut 21 Prozent.

Bankkunden können bei Streitigkeiten mit ihrer Bank die fünf Schlichter des BdB schriftlich anrufen. Dazu müssen sie ihre Beschwerde darstellen und nötige Unterlagen als Kopie beifügen. Die Streitschlichtung über die Ombudsleute ist für Bankkunden kostenlos.

© sueddeutsche.de/AFP/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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