Versicherungswirtschaft:Allianz steigert Marktanteil 

2015 erlebte der größte deutsche Versicherungs­konzern einen Einbruch beim Marktanteil, das holte er nach neuesten Zahlen 2016 wieder auf. Generali und Ergo verloren an Boden, die Versicherer der Sparkassen legten zu.

Von Herbert Fromme, Köln

Der Allianz-Konzern hat seine Marktführerschaft in der deutschen Versicherungsbranche wieder gefestigt. Die Gruppe kam 2016 in Deutschland auf einen Marktanteil von 16,97 Prozent, nach 16,12 Prozent im Vorjahr. 2015 hatte die Allianz fast einen Prozentpunkt verloren, weil sie weniger Lebensversicherungen gegen Einmalbeitrag annahm.

Doch 2016 konnte sie diese Delle wieder ausgleichen, haben Berechnungen des Kölner Kivi-Instituts ergeben. Im Gegensatz zu anderen Untersuchungen kalkuliert Kivi die Marktanteile für ganze Gruppen, nicht nur für einzelne Gesellschaften.

Der Vorsprung der Allianz ist groß: Die zum Sparkassenlager gehörenden öffentlichen Versicherer stagnierten auf Rang zwei mit 11,27 Prozent, ganz leicht über dem Vorjahr. Die Generali, die sich seit zwei Jahren im Umbau befindet, verlor mehr als einen halben Prozentpunkt und kam auf 8,10 Prozent Marktanteil, blieb aber auf Platz drei. 2012 hatte sie noch 9,4 Prozent. Die Düsseldorfer Ergo verlor 2016 ebenfalls Anteile, zum siebten Mal in Folge. Diesmal waren es 0,12 Punkte auf 6,54 Prozent, das bringt Platz vier.

Markanteilsverluste sind von großer Bedeutung für die Versicherer - gerade in einem Jahr wie 2016, in dem der gesamte Markt nur um 0,2 Prozent auf 194 Milliarden Euro wuchs. Denn wenn der Anteil sinkt, steigen die auf jeden Vertrag entfallenden Verwaltungskosten. Der Druck zu Kostensenkungen und Personalabbau wird deshalb bei reduziertem Marktanteil deutlich stärker.

© SZ vom 15.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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