Versicherungen:Policen für Hundehalter

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Wüstenrot & Württembergische investiert kräftig ins Digitale. Seit 2017 bietet die Gruppe unter der Marke "Adam Riese" Verträge an, die Kunden auch online abschließen können. Jetzt kommt die Hundehalterhaftpflicht dazu.

Von Herbert Fromme, Ludwigsburg

Die Finanzgruppe Wüstenrot & Württembergische verkauft jetzt auch Policen für die Hundehalterhaftpflicht über das Internet. Seit 2017 bietet die Gruppe unter der Marke "Adam Riese" Verträge für die Privathaftpflicht, Betriebshaftpflicht, Rechtsschutz und Hausrat, die Kunden online abschließen können, an. "Unsere Kundenzahl liegt bei knapp 50 000", sagt Konzernchef Jürgen Junker. Allerdings ist das eigene Start-up auf etwas externe Hilfe angewiesen: Ungefähr zwei Drittel des Neugeschäfts kommen über die Vergleichsplattform Check24.

Die W&W investiert heftig in die Digitalisierung. Das Besondere: Sie will die Vertreter und Makler nicht ersetzen, sondern ihre Rolle eher stärken. "Unsere Vertreter haben künftig mehr Zeit, sich um die Kunden zu kümmern", sagt Junker. Ein Beispiel für die Verbindung von persönlichem Vertrieb mit digitalem Umbau ist der Finanzassistent FinanzGuide, früher Treefin, den die W&W Anfang 2018 auf den Markt brachte. Kunden können über die App auch ihre Konten bei Banken pflegen. Der FinanzGuide durchsucht mit Zustimmung des Kunden die Kontobewegungen und macht Vorschläge für neue Angebote oder Alternativen, die an den Vertreter gehen.

Die W&W-Konstruktion gibt es nur einmal in Deutschland: Die zweitgrößte Bausparkasse Wüstenrot und der Versicherungskonzern Württembergische, der zu den zwölf größten des Landes gehört, bilden seit 1999 die W&W.

Die Bausparkasse leidet wie alle Bausparkassen unter den niedrigen Zinsen. Da hilft es der Gruppe, dass sie einen Sachversicherer hat. "Das war mit Abstand größter Ertragsbringer", sagt Junker. Der Versicherer lieferte 131 Millionen Euro, nach 126 Millionen Euro für 2017. Das ist mehr als die Hälfte des Gesamtgewinns der Gruppe, der mit 215 Millionen Euro deutlich unter den 258 Millionen Euro des Vorjahres lag. "Wir haben Zukunftsinvestitionen in neue digitale Geschäftsmodelle vorgenommen, und wir spüren den Rückgang der Aktienkurse im Jahr 2018", sagt Junker zur Begründung für den Rückgang. Für 2019 erwartet er wieder einen steigenden Gewinn in Höhe von 220 Millionen bis 250 Millionen Euro.

© SZ vom 30.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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