Verbände:Caritas Breisgau-Hochschwarzwald: Im Sanierungsverfahren

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Ein Schild hängt an einer Regionalstelle der Caritas. (Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild)

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Freiburg (dpa/lsw) - Der Caritasverband Breisgau-Hochschwarzwald muss nach eigenen Angaben saniert werden. Man setze dabei auf ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung, teilte der Verband am Donnerstag in Freiburg mit. Die gesamte Pflegebranche stehe unter Druck. Da Kapazitäten in der Altenhilfe seit 2015 ausgebaut wurden, sei der regionale Caritasverband besonders anfällig. Wie ein Sprecher auf Nachfrage erklärte, ist der Verband nicht akut gefährdet.

In den kommenden Monaten werde ein Sanierungsplan aufgestellt, hieß es in der Mitteilung. „Einschränkungen im Umfang und bei der Qualität der Versorgungsleistungen und des Betreuungsangebotes gibt es keine“, versicherte der seit vergangenem Monat amtierende Vorstandschef Hans-Georg Liegener. Der Verband ist in der südbadischen Region ein wichtiger Anbieter von ambulanten und stationären Pflegeleistungen.

„Die Versorgung und Betreuung der Bewohnerinnen und Bewohner in den Pflegeeinrichtungen sowie alle anderen sozialen Angebote des Caritasverbandes sind durch das eingeleitete Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung genauso abgesichert wie die Bezahlung der Mitarbeitenden“, sagte der neue Vorstand Dirk Pehl - ein Anwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht - laut Mitteilung.

Beschäftigt sind rund 800 hauptamtliche und über 400 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dem Sprecher zufolge hat die Lage keinen Einfluss auf die Kosten, die für Pflege oder andere Dienstleistungen des Verbands entstehen. Bewohner von Heimen und deren Angehörige sollen über die Situation informiert werden, wie der Verband berichtete.

Die Insolvenz in Eigenverwaltung wurde den Angaben zufolge bei Gericht angemeldet. Es gebe einen gerichtlich bestellten vorläufigen Sachwalter. Schon im Juli war der Verband in die Schlagzeilen geraten: Wegen des Verdachts auf Abrechnungsbetrug durchsuchte die Polizei mehrere Objekte und stellte Unterlagen sicher. Der regionale Caritasverband kritisierte damals die Aktion als „offensichtlich unverhältnismäßig“.

© dpa-infocom, dpa:230914-99-196269/2

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