Deutsche Bank-Tochter fällt bei Stresstest durch
Deutschlands größtes Geldhaus gerät in Amerika weiter unter Druck. Die US-Tochter der Deutschen Bank hat den zweiten Teil des jährlichen Stresstests der amerikanischen Notenbank nicht bestanden, wie die Fed am Mittwoch mitteilte.
Die eingereichten Kapitalpläne seien wegen "qualitativer" Bedenken abgelehnt worden. Das bedeutet, die Aufseher zweifeln nicht an der Kapitaldecke des Instituts, sondern am Risikomanagement. Deshalb hatte die Fed die Deutsche Bank in der Vergangenheit bereits kritisiert. Am Markt war ein Scheitern darum schon erwartet worden.
28 Großbanken erhalten grünes Licht
Auch die US-Gesellschaft der spanischen Banco Santander bestand die zweite Runde des Stresstests nicht. Die Bank of America wurde nur unter Vorbehalt von den Kontrolleuren durchgewunken. Die anderen geprüften Großbanken erhielten grünes Licht von der Fed.
Die Bank of America kam mit einem blauen Auge davon. Das Geldhaus wurde für schwache Risikokontrollen kritisiert. Goldman Sachs, JPMorgan Chase und Morgan Stanley mussten ihre Dividendenpläne zusammenstreichen, um zu bestehen.
Konsequenz aus der Finanzkrise
Der Stresstest der Fed ist eine Konsequenz aus der Finanzkrise, in der heimische Banken wie Citigroup oder die Bank of America wankten und vom Staat gerettet wurden. Daher durchleuchtet die Notenbank nun regelmäßig die Kredit- und Anleihenportfolios der Institute. Sie beschränkt sich aber nicht nur auf US-Banken, sondern nimmt von Jahr zu Jahr auch mehr ausländische Geldhäuser unter die Lupe, die im großen Stil auf dem US-Markt unterwegs sind. So soll sichergestellt werden, dass diese Häuser im Falle einer neuen Krise nicht auch aufgefangen werden müssen.
Der Test, an dem insgesamt 31 Institute teilnahmen, bestand aus zwei Stufen: Zuerst wurde die Kapitaldecke getestet. Hier bestand die Deutsche Bank locker, wie die Fed in der vergangenen Woche mitgeteilt hatte. Anschließend schauten sich die Aufseher qualitative Aspekte wie das interne Risikomanagement an.