US-Unternehmen Planetary Resources:Goldrausch im All

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Asteroiden einfangen? Und ausbeuten? Noch ist nicht klar, was das Unternehmen Planetary Resources im Weltraum genau vorhat. Doch Regisseur James Cameron will gemeinsam mit Google-Chef Larry Page die Projekte des Unternehmens finanzieren.

Dieter Sürig

In dem Blockbuster "Avatar" von James Cameron beutet ein Konzern Mitte des 22. Jahrhunderts auf dem fernen Mond Pandora Bodenschätze aus. Auch der Schriftsteller Frank Schätzing hat sich in seinem Thriller "Limit" mit dem Abbau von wertvollen Rohstoffen beschäftigt - von Helium 3 auf dem Erdmond. Was also noch wie Science Fiction klingt, könnte jedoch schon bald Wirklichkeit werden.

Möglicherweise werden einmal Asteroiden wie dieser ausgebeutet. Im Bild: Asteroid Vesta. (Foto: REUTERS)

Und Hollywood-Regisseur Cameron will es offensichtlich selbst in die Hand nehmen. Gemeinsam mit Google-Chef Larry Page und anderen Geldgebern möchte er Ankündigungen zufolge Pläne des Unternehmens Planetary Resources finanzieren, die womöglich darauf hinauslaufen, irgendwann Rohstoffe auf einem Asteroiden zu fördern. Details will das Unternehmen am Dienstag in Seattle bekanntgeben. "Ich will einen Goldrausch entfachen", sagte Gründer Peter Diamandis dem Magazin Forbes und erzählte auch gleich von seinen Kindheitsträumen, in denen Asteroiden-Bergwerke offenbar eine wichtige Rolle spielten.

Diamandis, 50, ist in der aufbrechenden Branche der privaten Raumfahrt kein Unbekannter. Er hatte den "Ansari-X-Prize"-Wettbewerb initiiert, um der kommerziellen Raumfahrt einen Schub zu geben, aus der das Suborbital-Raumschiff Spaceship One hervorging. Diamandis selbst hat die Firma Space Adventures gegründet, die bei russischen Missionen bereits mehrere gut betuchte Touristen zur Raumstation ISS mitgeschickt hat.

Auch die US-Weltraumbehörde Nasa hat Asteroiden auf die Liste ihrer bemannten Missionsvorhaben aufgenommen. Das Keck Institute for Space Studies hat gerade eine Studie vorgestellt, wonach die Nasa bis zum Jahr 2025 einen Asteroiden einfangen und in der Mondumlaufbahn ausbeuten könnte. Kosten: 2,6 Milliarden Dollar. Elon Musk, der sein Geld mit dem Online-Bezahldienst Paypal gemacht hat, fiebert derweil mit seiner Firma SpaceX einem anderen Projekt entgegen: Sein Transporter Dragon soll am 30. April zur ISS starten und als erstes privates Schiff andocken.

© SZ vom 21.04.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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