US-Notenbank Fed:Bernanke will Politik des billigen Geldes fortsetzen

85 Milliarden Dollar pumpt die US-Zentralbank Fed jeden Monat in die Wirtschaft. Diese Politik des billigen Geldes beflügelt die Aktienmärkte - zugleich fürchten Anleger aber ein Ende des Fed-Programms. Jetzt kündigt Fed-Chef Ben Bernanke an, vorerst weiter Geld drucken zu wollen.

US-Notenbankchef Ben Bernanke hält nach eigenen Angaben einen niedrigen Leitzins und massive Anleihekäufe weiterhin für notwendig. "Sehr expansive Geldpolitik ist das, was die US-Wirtschaft auf absehbare Zeit braucht", sagte er. Die Lage am Arbeitsmarkt sei noch nicht so gut, wie es die Arbeitslosenquote vermuten lasse. Überdies hätten die im März eingeleiteten tiefen Einschnitte bei den öffentlichen Ausgaben noch nicht ihre volle Wirkung gezeigt. Die Inflation sei indes noch immer so gering, dass die derzeitige Politik fortgeführt werden könne.

Ein ähnlicher Tenor geht aus den Protokollen der Fed-Sitzung von Mitte Juni hervor: Viele Notenbanker des Offenmarktausschusses (FOMC) seien bei der Sitzung überzeugt gewesen, dass sich die Lage am Arbeitsmarkt erst noch weiter verbessern müsse, bevor die Fed das Tempo drosseln sollte, mit dem sie aktuell Geld in die sich langsam erholende Wirtschaft pumpt, hieß es dort.

Die Frage, wann die zinsdrückenden Anleihekäufe ("Quantitative Easing, QE") gedrosselt werden sollen, versetzt die Finanzmärkte seit Wochen in Aufregung. Derzeit erwirbt die US-Zentralbank jeden Monat Hypothekenpapiere und Staatsanleihen in Höhe von 85 Milliarden Dollar, um die Zinsen zu drücken. Mit dem billigen Geld soll die Wirtschaft angekurbelt werden.

Die Liquiditätsschwemme beflügelte in den vergangenen Monaten allerdings auch die Finanzmärkte, da Aktien bei niedrigen Zinsen als Anlageform an Attraktivität gewinnen. Ende Juni hatteBernanke erstmals vage Andeutungen gemacht, dass ein Herunterfahren der Anleihekäufe beginnen könnte. Die Kurse an den Aktienmärkten waren daraufhin gefallen.

Linktipp aus der Redaktion von Süddeutsche.de : Was ist eigentlich dieser Leitzins und wie funktioniert er?

© Süddeutsche.de/dpa/Reuters/AFP/jasch - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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