Unterwegs mit Geld:Flüssig im Urlaub

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Reisende in ferne Länder können viel erleben - oft auch Geldautomaten, die nicht funktionieren. Wie man trotzdem mit seiner Reisekasse im Urlaub klar kommt.

Michael Kuntz

Das Bezahlen auf Reisen ist viel einfacher geworden, seit der Euro im Jahr 2002 etliche nationale Währungen abgelöst hat. Dennoch gibt es auch in den 22 europäischen Staaten mit der Gemeinschaftswährung einiges zu beachten, wenn man unterwegs nicht zahlungsunfähig werden will. Noch entscheidender ist der Mix in der Reisekasse bei Touren in ferne Länder. Die Süddeutsche Zeitung beantwortet die wichtigsten Fragen zur richtigen Reisekasse.

Orientalische Basare und fremde Märkte laden zum Einkaufen ein: Trotzdem muss man für seine Reisekasse im Ausland einiges beachten. (Foto: ag.rtr)

Bargeld - aber wie viel?

Taxifahrer, Kofferträger oder ein Drink an der Bar werden meist bar bezahlt. Deshalb empfiehlt es sich durchaus, einige Geldscheine dabei zu haben. Die müssen aber nicht immer in der Währung des besuchten Landes sein. An den von vielen Touristen besuchten Zielen werden häufig auch US-Dollar oder zunehmend der Euro akzeptiert.

Mit einem Packen von Ein-Dollar-Noten kommt man oft recht weit. Banken und Verbraucherschützer empfehlen jedoch, nicht mehr als ein Viertel der Reisekasse in Scheinen oder Münzen mitzunehmen. Da sich die Gebühren für Geldautomaten oft nach dem abgehobenen Betrag richten, sollte unterwegs nicht zu oft sehr wenig Geld abgehoben werden.

Warum soll ich alles ausgeben?

Gerade bei exotischen Währungen ist ein Rücktausch in den Euro häufig nur mit einem finanziellen Verlust oder sogar überhaupt nicht möglich.

Große oder kleine Geldscheine?

Die Antwort lautet für eine Urlaubsreise ganz klar: Kleine Geldscheine sind praktischer. In den USA kann es schwierig werden, mit einem 100-Dollar-Schein zu zahlen. Nur bei Banknoten im Wert bis zu 20 Dollar kann man davon ausgehen, dass sie überall angenommen werden. Beim Kauf von Dollar sollte man also auf einer bestimmten Stückelung bestehen.

Umtauschen - aber wo?

Für eine Reise in Staaten mit gegenüber dem Euro "harter" Währung und stabilem Wechselkurs sollte man Geld in Deutschland eintauschen. Hierzu zählen die USA, Großbritannien, Skandinavien oder die Schweiz. In Staaten außerhalb der Europäischen Union mit "weicher" Währung und schwankenden Kursen bekommt man für den Euro normalerweise vor Ort mehr. Das gilt generell für Osteuropa, die Türkei, Südamerika und Nordafrika.

Umtauschen - wo besser nicht?

Die Kriminalpolizei rät: "Vorsicht vor Falschgeld: Tauschen Sie fremde Währungen nur in Geldinstituten." Auch wenn der Wechselkurs beim fliegenden Händler auf der Straße noch so verlockend sein sollte. "Viele Täter sind nur darauf aus, Ihnen Ihr Geld aus der Hand zu reißen oder Sie mit Falschgeld beziehungsweise Geldbündeln aus Zeitungspapier zu betrügen." Es gibt dann oben und unten nur je einen echten Schein.

Das Geld kommt aus dem Automaten?

Vor der Abreise sollte man sich bei seiner Bank nach den Gebühren für den Einsatz von Karten an ausländischen Geldautomaten erkundigen. Da gibt es große Unterschiede. In der Regel sind in dieser Situation Kreditkarten am teuersten. Bei der Girocard, der früheren EC-Karte, ist dies je nach Institut verschieden. Man sollte in jedem Fall seine Hausbank nach ihren Partnerinstituten im Urlaubsland fragen. Mit der Postbank Sparcard kann man zehn Mal jährlich im Ausland kostenlos Geld aus Visa-Automaten ziehen. Das funktioniert ebenfalls gratis und unbegrenzt oft bei der DKB-Bank.

Was tun, wenn die Karte weg ist?

Den Verlust einer Zahlungskarte sollte man sofort beim Kreditinstitut oder den zentralen Sperrrufnummern 116 116 beziehungsweise 01805 021 021 melden.

Wie merke ich mir meine Geheimzahl?

Denken Sie sich zu Ihrer Geheimzahl eine einfache, kurze Geschichte aus, empfehlen die Banken ( www.kartensicherheit.de). In die Geschichte dann die Zahlen geschickt einbauen. Bei der Geheimzahl 1225 könnte das so gehen: "Ein Einzelkind (1) und zwei Zwillinge (22), das sind zusammen fünf Personen (5)."

Sind Reiseschecks überholt?

Vor allem an entlegenen Orten bieten Reiseschecks Vorteile. Sie sind sicherer als Bargeld, weil sie zweimal unterschrieben werden müssen. Bei Verlust oder Diebstahl wird der volle Betrag erstattet.

© SZ vom 14.07.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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