Umweltschutz:Was Verbraucher tun können

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Besonders die Verpackungen sind beim Umweltschutz wichtig, wenn man sparsamer mit Plastik umgehen möchte. Weitere Möglichkeiten sind der Verzicht auf oder die Wiederverwendung von Plastiktüten.

Von Helga Einecke, Frankfurt

Fünf Millionen Tonnen Plastik landen pro Jahr im deutschen Müll. Seit den Neunzigerjahren hat sich diese Menge hierzulande verdoppelt. Nicht einmal die Hälfte davon wird wieder verwertet, das meiste mit dem Restmüll verbrannt.

Der Kunststoff kommt am häufigsten als Verpackung daher und lässt sich deshalb auch vom Verbraucher reduzieren. Zum Beispiel mit dem Verzicht oder zumindest mit der Wiederverwendung von Plastiktüten. Sechs Milliarden pro Jahr werden benutzt, im Schnitt nur 25 Minuten lang. Eigene Taschen, Flaschen, Beutel oder auch Körbe bieten umweltfreundliche Alternativen. Der Kunde kann die Verpackung beim Einkauf im Supermarkt oder im Elektromarkt beim Händler zurücklassen, unverpackte Waren bevorzugen, zu Getränken in Mehrwegflaschen greifen.

Wer Ressourcen und Rohstoffe sparen will, kann alte Elektrogeräte reparieren oder reparieren lassen anstatt gleich ein neues zu kaufen. Auch Kleider müssen nicht immer neu sein und können verändert, getauscht oder verschenkt werden.

In der Fastenzeit propagieren immer mehr Gruppen das Plastikfasten, also ein bewusster Verzicht über sieben Wochen. Der Verbraucherservice Bayern rät den Verbrauchern, beim Einkauf mehr auf Verpackungen zu achten, Verschleißteile auszuwechseln, Produkte nur zu nutzen anstatt sie zu besitzen. Filme und Musik können in Büchereien vor Ort ausgeliehen werden. Das Brennen von Dateien, Musik und Fotos verbraucht auch Kunststoff, im Internet speichern heißt hier die Alternative. Auch für Werkzeug und Geräte gibt es vielerorts Angebote zum Verleih. Bei Zahn- und Toilettenbürste, Rasierer oder Kugelschreiber bieten einige Hersteller Ersatzteile für ihre Produkte an.

Beim Einkauf bedeutet das Fasten, lose Ware anstatt abgepackter Einzelportionen zu wählen. Für Obst und Gemüse kann der Kunde den Korb mitnehmen, in die Bäckerei den Stoffbeutel. Feste Seifen kommen ohne Kunststoff-Verpackung aus. Duschseife wird als Alternative zu Duschgel propagiert. Auch Shampoo, Deo und Zahnpasta gibt es in fester Form.

Wer Plastikbehälter meiden will, greift zu Glasflaschen, Brotzeitdosen aus Edelstahl. Zahnbürsten werden auch aus Bambus, Trinkhalme aus Stroh oder Wattestäbchen aus Baumwolle hergestellt. Pulverförmige Wasch- und Geschirrspülmittel brauchen weniger Verpackung als Tabs. Nachfüllpackungen für Flüssigseife und Reinigungsmittel auch.

Der Kaffee aus der Filtermaschine spart Verpackung, auch wiederbefüllbare Kaffeepads oder -kapseln. Der Papp- oder Plastikbecher beim Kaffee to go sollte ein no go werden, der eigene Becher Trumpf sein. Ob Getränkeflaschen, Coffee-to-go-Becher oder Feuerzeuge, stets sind Mehrwegsysteme die Alternative der Wahl.

In einigen Städten wie München oder Berlin gibt es Geschäfte, die bewusst auf Plastikverpackungen verzichten. Produkte werden in mitgebrachte oder ausleihbare Behältnisse gefüllt.

Der Verkehrssektor schluckt viel Erdöl. Benzin, Diesel und Kerosin bewegen uns an Land, auf dem Wasser und in der Luft. Wer Fahrrad fährt, tut etwas für die eigene Gesundheit und für die Umwelt. Auch das Umsteigen vom Auto oder dem Flieger auf Bahn und Bus, der Verzicht auf das eigene Auto, Carsharing, Fahrgemeinschaften und Mitfahrgelegenheiten entlasten den Geldbeutel und die Umwelt. Im Urlaub muss es nicht immer die Ferne sein, erholen kann man sich auch in der Nähe. Trekken, Pilgern, Mountainbiken liegen ohnehin im Trend.

© SZ vom 14.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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