Einwegabfall:Mehrweg to go

Mehr Pfand, mehr Recycling, wiederverwendbare Verpackungen: Das Umweltministerium will weg vom Plastikmüll.

Von Michael Bauchmüller, Berlin

Mal schnell Sushi geholt, in Einweg-Plastikschalen? Einen Kaffee für unterwegs, im kunststoffbeschichteten Pappbecher? Kein Problem, nur: Der bequeme Konsum verursacht ganz schön viel Müll.

Das soll sich ändern, jedenfalls ein bisschen. Am Freitag hat das Bundesumweltministerium Pläne für eine Neufassung des Verpackungsgesetzes vorgelegt. Demnach müssen Restaurants und Kaffeeshops - der Entwurf nennt sie "Letztvertreiber" - von 2022 an ihre Speisen und Getränke auch in Mehrwegverpackungen anbieten - zum gleichen Preis. Diese Verpackungen können Kunden dann für die nächsten Gerichte oder Kaffees wieder mitbringen. Damit die neue Pflicht nicht kleine Imbisse oder Kaffeebuden trifft, sollen Geschäfte mit weniger als 50 Quadratmetern Ladenfläche und höchstens drei Mitarbeitern davon ausgenommen bleiben. Auch betrifft die neue Vorgabe nur Plastikverpackungen, und nicht etwa die Pappschachteln, in denen Außer-Haus-Pizza häufig verkauft wird.

Überhaupt zielt die Novelle, die letztlich eine EU-Richtlinie gegen Plastikabfälle in Umwelt und Meeren umsetzen soll, vor allem auf Kunststoffe. So soll die Pfandpflicht für Einwegflaschen nun auf alle Getränke ausgeweitet werden, also auch auf Saftflaschen. Bisher landeten die bestenfalls im gelben Sack. Auch die letzten noch Pfand-Ausnahmen bei Dosen will das Umweltministerium kassieren.

Und schließlich soll von den recycelten Kunststoffen mehr in Produkten wieder auftauchen. So müssen PET-Einwegflaschen von 2025 an mindestens zu einem Viertel aus recyceltem Material bestehen, ab 2030 zu mindestens 30 Prozent. Ziel sei es, den Markt dieser so genannten Rezyklate zu beleben, heißt es in dem Entwurf.

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