Übernahme:Pro Sieben Sat. 1 übernimmt Mehrheit an Dating-Portal Parship

  • Der TV-Konzern ProSieben Sat.1 übernimmt für insgesamt 200 Millionen Euro die Mehrheit an der Online-Partnervermittlung Parship - und deren Schulden.
  • Mit dem Geschäft will das Unternehmen aus Unterföhring unabhängiger von den Einnahmen aus der Fernsehwerbung werden.

Der TV-Konzern Pro Sieben Sat. 1 steigt ins Geschäft mit der Online-Partnervermittlung ein und übernimmt den Betreiber der Dating-Plattform Parship. Pro Sieben Sat. 1 übernimmt für 100 Millionen Euro 50 Prozent der Anteile plus eine Aktie, außerdem stelle er weitere 100 Millionen Euro zur Ablösung von Schulden der Parship Elite Group zur Verfügung. Die bisherigen Eigentümer der Partnerbörse halten demnach weiterhin Minderheitsbeteiligungen von insgesamt knapp unter 50 Prozent des Unternehmens. Die Kartellbehörden müssen den Kauf noch genehmigen.

"Insbesondere die Synergien zwischen Online-Dating und TV werden das Wachstum von Parship Elite im deutschen Markt entscheidend fördern", teilte Pro Sieben mit. Nach dem Erwerb der Mehrheiten am Vergleichsportal Verivox und am Online-Reisebüro Etraveli sei der Kauf der Parship-Mehrheit bereits die dritte Akquisition in dieser Größenordnung.

Expansion weg vom klassischen Fernseh-Geschäft

Die Sendergruppe will sich unabhängiger von der klassischen TV-Werbung machen und bis 2018 die Hälfte der Einnahmen aus anderen Geschäftsbereichen schöpfen. Vor allem digitale Angebote stehen für den Medienkonzern dabei im Vordergrund.

Zuletzt war Pro Sieben Sat. 1 deshalb auch mit einem Kauf des insolventen Internet-Reisevermittlers Unister in Verbindung gebracht worden. Es sei seine "Pflicht", sich Unister genau anzusehen und man diskutiere die Vor- und Nachteile einer Übernahme, sagte Konzernchef Thomas Ebling dazu Anfang August. Das Unternehmen aus Leipzig, das vor allem für seine Portale Ab-in-den-Urlaub.de und Fluege.de bekannt ist, war nach dem Tod zweier Gründer bei einem Flugzeugabsturz Mitte Juli in die Pleite gerutscht.

© SZ.de/Reuters/dpa/sry - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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