Übernahme in der Technikbranche:Facebook kauft Whatsapp

Lesezeit: 1 Min.

Facebook-Büro in Schweden: Der US-Konzern übernimmt den Kurznachrichtendienst WhatsApp. (Foto: Bloomberg)

Das soziale Online-Netzwerk Facebook will den Kurzmitteilungsdienst Whatsapp übernehmen. Der Konzern gibt dafür Milliarden aus. Whatsapp hat 450 Millionen Nutzer.

Das weltgrößte Online-Netzwerk Facebook übernimmt den populären Kurznachrichtendienst Whatsapp für 16 Milliarden Dollar. Der hohe Kaufpreis wird in bar und Facebook-Aktien bezahlt, wie das US-Unternehmen am Mittwoch ankündigte. Später sollen weitere 3 Milliarden Dollar in Form von Aktien an die Gründer und Mitarbeiter fließen.

Whatsapp ist ein Programm für Smartphones, das es ermöglicht, Kurznachrichten, Fotos und Audiodateien über eine Internetverbindung zu verschicken. Die App hatte sich als SMS-Alternative etabliert. Der Dienst hat mehr als 450 Millionen Nutzer im Monat, 70 Prozent davon schauen täglich vorbei. "Whatsapp ist auf dem Weg, eine Milliarde Leute miteinander zu verbinden", erklärte Facebook-Chef und -Gründer Mark Zuckerberg. Deshalb sei der Dienst so wertvoll. Facebook selbst kommt auf mehr als 1,2 Milliarden Nutzer.

Damit endet zugleich ein Experiment für einen Kommunikationsdienst, der nicht auf Nutzerdaten aus war und sich nicht durch Werbung finanzierte. Mitgründer Jan Koum, der jetzt in den Facebook-Verwaltungsrat einzieht, hatte stets betont, man wolle das nicht. In Deutschland hatte Whatsapp zuletzt 30 Millionen Nutzer. Pro Tag wurden weltweit etwa 18 Milliarden Nachrichten verschickt. Whatsapp hatte ein schmales Budget und nur 50 Mitarbeiter. Gemessen daran sind die 16 Milliarden Dollar ein sehr stolzer Preis.

Mark Zuckerberg kaufte auch schon für knapp eine Milliarde Dollar die Foto-Plattform Instagram, obwohl Facebook-Nutzer bereits Bilder austauschen konnten. Auch die derzeit populäre Foto-App Snapchat, bei der Bilder von alleine verschwinden, wollte Facebook dem Vernehmen nach vor kurzem kaufen, die Gründer lehnten jedoch ab.

Der Deal um Whatsapp kommt nur wenige Tage, nachdem der japanische Online-Händler Rakuten für 900 Millionen Dollar die Kommunikations-App Viber gekauft hat ( mehr dazu hier).

© Süddeutsche.de/dpa/Reuters/fran - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: