Toyota galt einmal als großes Vorbild. Quer durch die Automobilbranche wurden dem japanischen Autokonzern Effizienz und Qualität zugeschrieben.
Fachleute sangen Jubelarien auf Toyota. Inzwischen ist der absatzstärkste Autohersteller vom Nimbus der Unfehlbarkeit weit entfernt. Der deutsche Volkswagen-Konzern will Toyota bis 2018 als Weltmarktführer ablösen - und jetzt hapert es auch noch an der Qualität.
Wegen technischer Probleme am Gaspedal hat Toyota nun den Verkauf von acht Modellen in Nordamerika gestoppt. Auch die Produktion dieser Fahrzeuge werde in den USA und Kanada für eine Woche unterbrochen, teilte das Unternehmen mit. Betroffen ist unter anderem das Modell Camry ab Baujahr 2007. Es ist der meistverkaufte Toyota in den USA.
Offenbar Ursache für Unfälle
Probleme machen in den USA auch die Modelle Rav4, Corolla und Matrix der Baujahre 2009 und 2010, Avalon (Baujahre 2005 bis 2010) sowie die Geländewagen Highlander und Tundra (2010) und Sequoia (2008 bis 2010). Die Autos der Luxusmarke Lexus sind offenbar nicht betroffen.
Auch für Europa und Deutschland prüfen die Japaner entsprechende Maßnahmen. Bislang sei aber noch unklar, ob es zu einem vorübergehenden Verkaufsstopp der betroffenen Fahrzeuge wie in den Vereinigten Staaten komme, sagte eine Sprecherin von Toyota Deutschland.
Die Europazentrale in Brüssel prüfe "mit Hochdruck", bei welchen Modellen Probleme mit dem Gaspedal vorlägen. Noch könne aber nicht gesagt werden, welche und wie viele Autos betroffen seien.
Bei den Fahrzeugen waren in mehreren Fällen Gaspedale nicht oder nur langsam in die Ausgangsposition zurückgekehrt. Angaben von US-Behörden zufolge hat dieser Fehler bereits zu mehreren Unfällen geführt.
Bereits im vergangenen Jahr hatte Toyota in den USA mehr als 4,2 Millionen Autos zurückgerufen, da die Gefahr bestand, dass sich Fußmatten mit dem Gaspedal verhaken. Toyota verkaufte im Krisenjahr 2009 7,81 Millionen Fahrzeuge - 13 Prozent weniger als im Vorjahr.
