Tiertransporte:Länder lehnen Verbot von umstrittenen Tiertransporten ab

Rinder und Schafe können weiterhin in Staaten außerhalb der EU exportiert werden. Aber die Regeln sollen dennoch verschärft werden.

Ein Verbot umstrittener Tiertransporte ist vorerst gescheitert. Rinder und Schafe können weiterhin in Staaten außerhalb der EU exportiert werden. Der Bundesrat lehnte am Freitag einen entsprechenden Vorschlag aus dem Agrarausschuss ab, Transporte in 17 nordafrikanische und zentralasiatische Staaten künftig zu untersagen. Tierschützer und Veterinäre kritisieren die Transporte seit Jahren, sie stellen immer wieder fest, dass die Tiere auf den Fahrten stark an Hitze oder Kälte, Hunger oder Durst leiden. Eine Untersuchung der Organisation Animal Welfare Foundation im Auftrag des EU-Parlaments zeigte zuletzt, dass die meisten von der EU zugelassenen Viehtransportschiffe zur Kategorie der Hochrisikoschiffe gehören und für lebende Fracht nicht geeignet sind.

Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) lehnt ein Verbot von Tiertransporten in Nicht-EU-Länder ab. Nach Informationen der Badischen Zeitung bat sie die Landesregierungen im Vorfeld der Abstimmung, den Vorschlag scheitern zu lassen, weil er ihrer Ansicht nach unter anderem die Freiheit des Warenverkehrs in der EU und Regeln der Welthandelsorganisation verletze. Nach dem Beschluss der Länderkammer sollen die Vorgaben für Tiertransporte an anderer Stelle verschärft werden. Fahrten bei mehr als 30 Grad Außentemperatur zum Schlachthof in Fahrzeugen ohne Lüftung sollen demnach künftig innerhalb von viereinhalb Stunden beendet sein.

Auch bei der Haltung von Hunden gibt es Änderungen. In der gewerbsmäßigen Zucht von Hunden darf eine Betreuungsperson künftig höchstens drei Würfe gleichzeitig betreuen. Für den täglichen Umgang mit Hundewelpen soll auch beim privaten Züchten eine Mindestzeit von vier Stunden vorgegeben werden. Hunde, die mit quälerischen Methoden gezüchtet werden, dürfen nicht bei Veranstaltungen gezeigt werden.

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