Es ist gehörig Hitze nötig, damit aus Eisenerz im Hochofen Roheisen wird . Und es fällt stets CO₂ an, wenn die Kohle den Sauerstoffanteil des Erzes bindet. Doch nun tüftelt Deutschlands größter Stahlhersteller an einer Produktion ganz ohne Kohle: Thyssenkrupp bläst in einen ersten Hochofen bald Wasserstoff statt Kohlenstaub ein. Einen ersten Förderbescheid über 1,6 Millionen Euro hat der Konzern vom Land Nordrhein-Westfalen erhalten. Wenn der Wasserstoff die Einblaskohle komplett ersetzt, spart Thyssenkrupp bis zu ein Fünftel der CO₂-Emissionen eines Hochofens ein.
Doch damit nicht genug, verlangt die EU doch, dass die Industrie ihren CO₂-Ausstoß bis 2050 um 80 Prozent senken soll. Also forschen Europas führende Stahlhersteller weiter an einer Zukunft ohne klassische Hochöfen. Und Thyssenkrupp fängt - ebenfalls in Duisburg - Hüttengase des Werkes ein, um aus ihnen Chemikalien wie Ammoniak oder Methanol herzustellen. So werden weniger Hüttengase verbrannt, was wiederum klimaschädliche Emissionen einspart. "Unser Ziel ist eine nahezu CO₂-neutrale Stahlerzeugung", sagt Arnd Köfler, Produktionsvorstand der Thyssenkrupp-Stahlsparte.