Das Unternehmen habe habe Telefonate von insgesamt fünf bis sechs Journalisten überprüft, berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf Ermittlerkreise.
"Wir wissen inzwischen, dass es kein Einzelfall war", sagte Oberstaatsanwalt Friedrich Apostel der Zeitung. "Telekom-Beschäftigte haben Telefonate von mehreren Journalisten und Telekom-Mitarbeitern auf der Arbeitsebene verglichen."
Im Mai hatte die Telekom zugegeben, dass in den Jahren 2005 und 2006 Telefonverbindungen zwischen einem Journalisten und einem Aufsichtsrat abgeglichen wurden, um undichte Stellen im Unternehmen ausfindig zu machen. Konzernchef René Obermann erstattete im Mai Anzeige bei der Staatsanwaltschaft.
Ermittlungen dauern an
Nach den bisherigen Ermittlungsergebnissen ist dem Bericht zufolge kein weiterer Aufsichtsrat unter den überprüften Personen.
Konzerninsider berichteten, dass der Ausgangspunkt für die Gesprächsabgleiche Journalisten waren, die Konzerninterna veröffentlicht hatten.
Deren Telefonate wurden anschließend überprüft.
Apostel will in den kommenden Wochen alle Betroffenen informieren. Sie können dann entscheiden, ob sie selbst Strafantrag stellen wollen.
Der Abgleich von Telefonaten verstößt gegen das Fernmeldegeheimnis und das Datenschutzgesetz.
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft sind noch nicht abgeschlossen. "Wir haben noch lange nicht alle Unterlagen gesichtet", sagt Apostel dem Handelsblatt. "Deshalb können wir nicht ausschließen, dass weitere Personen betroffen sind."
Seine Behörde soll dem Bericht zufolge in den vergangenen Wochen zudem weitere Telekom-Mitarbeiter ausfindig gemacht haben, die in die Affäre verstrickt sind. Die Staatsanwaltschaft habe weitere Privatwohnungen durchsuchen lassen und neue Zeugen sowie mögliche Mitwisser vernommen.
Zu den bislang acht Beschuldigten gehören der ehemalige Konzernchef Kai-Uwe Ricke sowie der damalige Aufsichtsratsvorsitzende Klaus Zumwinkel.