Tarife:Weitere Verhandlungen für Uniklinikum

Lesezeit: 1 min

Beschäftigte nehmen an einem Warnstreik teil. (Foto: Stefan Sauer/dpa/ZB/Symbolbild)

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Gießen/Marburg (dpa/lhe) - Am vierten Streiktag am Uniklinikum Gießen und Marburg haben Vertreter der Gewerkschaft Verdi und der Geschäftsleitung ihre Verhandlungen über Entlastungen und Beschäftigungssicherung fortgesetzt. Bei der mittlerweile fünften Runde wurde am Donnerstag kein Tarifabschluss erreicht. An diesem Freitag werde man weiterverhandeln, teilten beide Seiten mit. Die Gespräche bewertete Verdi-Gewerkschaftssekretär Fabian Dzewas-Rehm „intensiv“.

Ein Sprecher des Klinikums sprach von einer „konstruktiven Verhandlungsatmosphäre“. Man gehe davon aus, am Verhandlungstisch zu einem Ergebnis zu kommen. Zugleich bekräftigte der Sprecher die bereits am Vortag geäußerte Forderung der Klinikleitung an Verdi, den Streik ab kommenden Montag auszusetzen.

Bereits zu Wochenbeginn hatten Beschäftigte in ersten Abteilungen des privatisierten Uniklinikums die Arbeit für unbestimmte Zeit niedergelegt, nachdem es bei vorangegangenen Verhandlungen keine Einigung gegeben hatte und ein Ultimatum der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer abgelaufen war. Im Kern geht es bei den Verhandlungen um Entlastungen für das nicht-ärztliche Personal: Die Gewerkschaft Verdi und Beschäftigte fordern eine Mindestbesetzung für die Schichten der einzelnen Bereiche. Wird diese unterschritten, sollen die Mitarbeitenden Belastungspunkte sammeln, die in Freizeit abgegolten werden können.

Verdi hatte der Klinikleitung mitgeteilt, dass der Ausstand bis über Ostern fortgesetzt werden könnte, falls es nicht zu einer Einigung kommt, worauf die Klinikleitung mit Unverständnis reagierte. „Zwei Wochen Streik am UKGM mit einer Patientenversorgung auf Wochenendniveau sind unverantwortlich“, hieß es in einer Rundmail der Geschäftsleitung vom Vortag.

Die Verhandlungen betreffen die mehr als 7000 nicht-ärztlichen Beschäftigten des privatisierten Uniklinikums, das insgesamt rund 9600 Mitarbeiter hat. Das auf zwei Standorte verteilte Uniklinikum war 2006 zu 95 Prozent von der Rhön-Klinikum AG übernommen worden, die mittlerweile vom Klinikkonzern Asklepios aufgekauft wurde. Das Land Hessen hält die restlichen fünf Prozent.

© dpa-infocom, dpa:230330-99-151038/3

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: