Strom:Preise in Ost und West sehr unterschiedlich

Bei Strompreisen gibt es nach einer Auswertung des Vergleichsportals Verivox eine große Ost-West-Lücke. Demnach liegen die Strompreise der örtlichen Versorger in Ostdeutschland 15 Prozent höher als im Westen. Ostdeutsche Haushalte profitierten entsprechend stärker von der staatlichen Strompreisbremse. Seit März gilt angesichts von Preissprüngen im vergangenen Jahr die staatliche Strompreisbremse. Der Strompreis für private Verbraucher sowie kleine und mittlere Firmen wird bei 40 Cent pro Kilowattstunde brutto begrenzt. Das gilt für 80 Prozent des prognostizierten Verbrauchs.

Viele Tarife liegen über der Preisgrenze. Es steht der Verdacht im Raum, dass Anbieter ihre Preise künstlich in die Höhe getrieben haben, um möglichst stark von der staatliche Erstattung zu profitieren. Das Bundeskartellamt soll Missbrauch verhindern und prüft Ermittlungen wegen der Preisgestaltung bestimmter Anbieter. "Es ist alles andere als trivial, unter tausenden Versorgern mit verschiedensten Tarifen die schwarzen Schafe ausfindig zu machen. Aber wir kommen sehr gut voran", sagte Kartellamts-Präsident Andreas Mundt der Rheinischen Post.

Laut Kartellamt ist seit Ende 2022 eine deutlich vierstellige Zahl an Beschwerden von Bürgern eingegangen. Die Strompreisbremse verringere die Kosten im Osten um durchschnittlich 331 Euro, in Westdeutschland im Schnitt um 160 Euro, wie Verivox der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Demnach liegen die Strompreise für einen Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 4000 Kilowattstunden in der Grundversorgung in Ostdeutschland ohne Berücksichtigung der Preisbremse aktuell bei jährlich 2154 Euro - in Westdeutschland bei 1878 Euro. Die Preislücke zulasten des Ostens sei damit so hoch wie nie zuvor.

© SZ vom 17.04.2023 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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