Streit um Callcenter beendet:Trostpflaster von der Telekom

Lesezeit: 1 min

Mini-Erfolg für die Arbeitnehmer: Die Telekom schließt weniger Callcenter als geplant - und hilft besonders betroffenen Mitarbeitern mit einem Sozialplan.

Der Streit um die Schließung von Callcentern der Deutschen Telekom ist beigelegt - und einen kleinen Erfolg immerhin kann die Arbeitnehmerseite verbuchen. Denn der Konzern wird nicht, wie geplant, 39 Einrichtungen schließen. Bis 2011 will sich die Telekom von lediglich 30 Callcentern trennen.

Die Telekom gibt im Callcenter-Streit nach - ein wenig zumindest: Der Konzern schließt weniger Standorte als geplant. (Foto: Foto: dpa)

Auf diesen Kompromiss einigte sich das Unternehmen mit dem Gesamtbetriebsrat. Für die verbliebenen Standorte garantiert die Telekom eine Standortsicherung bis Ende 2012. Ein Sozialplan mit einem Volumen von bis zu 40 Millionen Euro soll Härtefälle abfedern.

Ursprünglich wollte der Konzern seine Callcenter auf 24 Städte konzentrieren und sich aus 39 Kommunen zurückziehen, um die Kosten jährlich um 57 Millionen Euro zu senken. Den Plänen zufolge hätten 8000 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz wechseln müssen. Viele Mitarbeiter hätten längere Anfahrtswege in Kauf nehmen müssen.

Härtefälle wechseln zu Vivento

Die Gewerkschaft Verdi und Politiker der betroffenen Kommunen hatten die Telekom aufgefordert, das Vorhaben aufzugeben. Im Oktober hatte die Arbeitnehmerseite nach drei erfolglosen Runden die Verhandlungen für gescheitert erklärt. Die Telekom musste deshalb eine Einigungsstelle einberufen.

Unter dem Vorsitz des Präsidenten des Landesarbeitsgerichts Niedersachsen, Gert-Albert Lipke, einigten sich die Parteien nun auf den Erhalt der Standorte Bremen, Dresden, Heilbronn, Mainz und Meschede. Den Erhalt der Call-Center in Trier und Schwerin hatte die Telekom nach eigener Auskunft bereits früher zugesagt.

Daneben werden neue Callcenter südwestlich von Köln, in Schweinfurt, im sächsischen Schkeuditz sowie im niedersächsischen Westerstede gebaut, um Mitarbeiter von anderen geschlossenen Standorten aufzunehmen und gleichzeitig Fahrtzeiten zu verringern. Besonders betroffene Mitarbeiter sollen außerdem Stellen in der Nähe ihres Wohnorts bei der Telekom-Tochter Vivento Customer Services GmbH (VCS) erhalten. Insgesamt sind in den Callcentern der Telekom rund 18.000 Mitarbeiter beschäftigt.

© sueddeutsche.de/Reuters/dpa/tob/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: