Siemens verschärft seinen Sparkurs und streicht weitere knapp 2000 Arbeitsplätze in Deutschland. Betroffen seien die Antriebstechnologie und das Geschäft mit Großanlagen für die Industrie, teilte der Technologiekonzern mit.
Siemens wolle die Arbeitsplätze "möglichst ohne betriebsbedingte Kündigungen" abbauen, sagte Personalvorstand Siegfried Russwurm. Die Planungen seien den Betriebsräten im Wirtschaftsausschuss vorgestellt worden. Für Siemens arbeiten in Deutschland 128.000 Menschen.
Die IG Metall kritisierte, die Abwicklung ganzer Geschäftsbereiche sei einfallslos und unnötig. Auf der Hauptversammlung am Mittwoch hatte Siemens ein Rekordergebnis im ersten Quartal bekanntgegeben.
Arbeitnehmer fordern Alternative
Die IG Metall und der Gesamtbetriebsrat forderten den Konzern auf, auf den Stellenabbau und die Schließung von Standorten zu verzichten und eine Alternative zu suchen. Die Pläne seien weder intelligent noch verantwortungsvoll, kritisierte Aufsichtsrätin Sibylle Wankel. Auf einer Telefonpressekonferenz am Donnerstag wollte Siemens die Pläne erläutern.
In der Antriebstechnologie ist der Standort Bad Neustadt an der Saale in Unterfranken betroffen, dort sollen bis 2012 rund 840 der heute knapp über 2000 Arbeitsplätze wegfallen. In Erlangen sollen weitere rund 300 Stellen gestrichen werden.
Siemens begründete die Maßnahmen mit einem Technologiewechsel und zudem auch mit Volumeneinbrüchen im wichtigen Absatzmarkt Maschinenbau, der eine Anpassung der Fertigungskapazitäten erforderlich mache. Im Großanlagen-Geschäft sind weitere 850 Jobs von den Plänen betroffen.