Ältere im Westen öfter von Armut gefährdet als im Osten
Menschen ab 65 Jahren sind in Westdeutschland häufiger von Armut bedroht als in Ostdeutschland. Das zeigen Ergebnisse des Mikrozensus, einer repräsentativen Befragung deutscher Haushalte. Demnach waren in den neuen Bundesländern und in Berlin im vergangenen Jahr 12,5 Prozent der älteren Bevölkerung armutsgefährdet, in den alten Bundesländern waren es 14,8 Prozent. Insgesamt ist die Quote im Vergleich zu 2012 gestiegen, vor allem im Westen. Erkären lässt sich dieser Unterschied vor allem damit, dass die Erwerbstätigkeit von Frauen in der DDR sehr viel höher war als in der Bundesrepublik.
Insgesamt wächst der Anteil
Anders fällt das Ergebnis aus, wenn man den Anteil der gesamten Bevölkerung betrachtet: Demnach waren deutlich mehr Menschen in Ostdeutschland armutsgefährdet (nämlich 19,8 Prozent) als in Westdeutschland (14,4 Prozent). Außerdem ist der Anteil im Vergleich zu 2012 gewachsen.
Wo das Risiko besonders hoch ist
Ältere Menschen waren 2013 vor allem im Saarland (19,2 Prozent), in Rheinland-Pfalz (27,8 Prozent) und in Bayern (17 Prozent) von Armut gefährdet. Besonders gering war die Quote hingegen in Berlin (elf Prozent), in Sachsen (11,5 Prozent) und in Hamburg (11,7 Prozent). Auf die gesamte Bevölkerung bezogen ist das Armutsrisiko besonders in Bremen hoch (24,6 Prozent), in Mecklenburg-Vorpommern (23,6 Prozent) und in Berlin (21,4 Prozent). In Baden-Württemberg sind besonders wenige Menschen von Armut bedroht, nämlich nur 11,4 Prozent.
Was Armutsgefährdung bedeutet
Als armutsgefährdet gelten Menschen nach Definition der Europäischen Union, wenn ihnen weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Bevölkerung zur Verfügung stehen. 2013 galten zum Beispiel Einpersonenhaushalte mit einem monatlichen Einkommen von weniger als 882 Euro als armutsgefährdet.