Sportartikel:Puma will auch ohne WM-Schub die Trendwende schaffen

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Herzogenaurach (dpa) - Obwohl Puma einen schlechten Start ins Jahr hingelegt hat und auch die Fußball-WM wohl keinen großen Schub bringen wird, will der strauchelnde Sportartikelhersteller in diesem Jahr die Trendwende schaffen.

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Herzogenaurach (dpa) - Obwohl Puma einen schlechten Start ins Jahr hingelegt hat und auch die Fußball-WM wohl keinen großen Schub bringen wird, will der strauchelnde Sportartikelhersteller in diesem Jahr die Trendwende schaffen.

Mit dem massiven Gewinneinbruch im ersten Quartal habe er gerechnet, sagte Vorstandschef Björn Gulden in Herzogenaurach. „Wir stehen genau da, wo wir es erwartet haben.“ Die Neuaufstellung der Marke und die Trendwende werde zwar noch etwas Zeit brauchen. Dennoch sei er davon überzeugt, die richtigen Schritte eingeleitet zu haben, „damit 2014 den Turnaround markiert.“

Den Rückenwind der Fußball-WM wird Puma dabei wohl nicht nutzen können: Das Großereignis werde sich nur verhalten auf die Zahlen des weltweit drittgrößten Sportartikelherstellers auswirken, erläuterte Gulden. Schließlich orderten die Händler weniger „normale“ Produkte, wenn sie stattdessen WM-Trikots und -Schuhe in den Läden hätten.

Ausgerechnet im WM-Land Brasilien hatte Puma im ersten Quartal zudem mit hausgemachten Vertriebsproblemen zu kämpfen. Weltweit war der Umsatz in den ersten drei Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum vor allem wegen des starken Euro um gut 7 Prozent auf 725,7 Millionen Euro zurückgegangen. Die Rohertragsmarge wurde zudem durch einen schlechteren Mix der Regionen und Produkte belastet - so wurden etwa weniger Schuhe aus dem Motorsportbereich verkauft, die eine hohe Gewinnspanne aufweisen.

Einsparungen konnten die Währungskursentwicklung und den Rückgang der Rohertragsmarge nicht gänzlich ausgleichen, erläuterte Puma. Das operative Ergebnis (Ebit) ging daher im ersten Quartal um knapp 26 Prozent auf 58,6 Millionen Euro zurück. Das Konzernergebnis stürzte binnen Jahresfrist um fast 30 Prozent auf 35,6 Millionen Euro.

Die Entwicklung verlaufe damit wie erwartet, versicherte Gulden: „In der ersten Jahreshälfte wird es runtergehen, und in der zweiten werden wir ein bisschen Schwung gewinnen.“ Große Hoffnungen setzt der Norweger in die größte Marketingkampagne in der Geschichte Pumas, die nach der Fußball-WM weltweit starten soll. Die seit seinem Amtsantritt im Sommer neu entwickelten Produkte könnten dann ab Frühjahr 2015 den Absatz ankurbeln. Mittelfristig werde Puma wieder profitables und nachhaltiges Wachstum verzeichnen, kündigte das vom Pariser Luxusgüterkonzern Kering kontrollierte SDAX-Unternehmen an.

Probleme bereiten dem in einer Umbauphase steckenden Konzern mit weltweit rund 13 000 Mitarbeitern auch die Währungskurse. Die erwartete Umsatzrendite für das Gesamtjahr könne dadurch auf 2,5 Prozent sinken, hieß es. Ursprünglich waren bei stagnierenden Erlösen drei Prozent eingeplant.

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