Die Deutsche Bahn will für den Fahrkarten-Verkauf am Schalter künftig deutlich stärker zulangen, als sie bislang mitgeteilt hat. Auf Anfrage bestätigte ein Bahnsprecher am Donnerstag, der "Bedienzuschlag" werde nicht je Fahrkarte, sondern je Fahrt erhoben.
Damit würde auf eine Rückfahrkarte künftig ein Zuschlag von fünf Euro entfallen. Die Bahn will die Preise Mitte Dezember anheben.
Aus den ursprünglichen Mitteilungen zur Preiserhebung las sich das noch ganz anders. "Die normalen Fernverkehrs-, Sparpreis- und Auslandsfahrkarten werden mit 2,50 Euro Zuschlag am Schalter und im Call-Center verkauft", hatte die Bahn vor knapp zwei Wochen mitgeteilt - von einzelnen Fahrten war da nicht die Rede.
Reichlich Ärger
Ein Bahnsprecher sagte am Donnerstag lediglich, es sei immer klar gewesen, dass sich die Preiserhöhung in das übliche Gefüge einbette. So seien für Sonderangebote samt Hin- und Rückfahrt schon bisher fünf Euro am Schalter fällig gewesen.
Die Einführung des Bedienzuschlags hatte ohnehin schon zu reichlich Ärger geführt - mit Verbraucherschützern, aber auch mit Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD). Die Bahn hatte den Zuschlag daraufhin für Senioren ausgesetzt, sofern sie im Besitz einer Bahncard 50 sind.
Nun ist dem Konzern neue Empörung gewiss. "Das bedeutet für Schalternutzer gerade auf Kurzstrecken de facto eine extreme Preiserhöhung", sagte FDP-Verkehrspolitiker Patrick Döring. Da könne die Bahn auch gleich sagen, sie wolle ihre Service-Center schließen.