Schlecker-Pleite:Konkrete Gebote für insolvente Drogeriekette

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Die verbliebenen Schlecker-Beschäftigten können wieder auf den Erhalt ihrer Arbeitsplätze hoffen. Fünf Investoren bieten für die Drogeriekette. Doch nur einer hat sich bereits dazu bekannt: die Droege International Group.

Für die insolvente Drogeriekette Schlecker liegen einem Medienbericht zufolge konkrete Kaufangebote vor. Das Beratungs- und Investmenthaus Droege International Group hat nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ein schriftliches Gebot für die insolvente Schlecker-Gruppe abgegeben.

Eine entsprechende Nachfrage in der Düsseldorfer Droege-Zentrale wurde bestätigt, ohne dass weitere Einzelheiten genannt wurden. "Erste Orientierungsgespräche haben stattgefunden", bestätigte auch eine Sprecherin von Droege. Sie wollte sich jedoch nicht dazu äußern, ob Droege auch die nächste Bieterrunde erreicht hat.

Droege ist das erste Unternehmen, das sich zu seinem Interesse an Schlecker bekannt hat. Dem Investor gehören unter anderem der IT-Dienstleister Actebis und die österreichische Zeitarbeits-Firma Trenkwalder.

Aktuell gebe es fünf Interessenten, sagte ein Sprecher von Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz. Ziel sei es, "den Prozess bis Pfingsten zu konkreten Ergebnissen zu bringen." Dann sei noch die Zustimmung der Gläubiger nötig.

Geiwitz verlangt unterdessen von den verbliebenen 13.500 Beschäftigten einen Beitrag zur Sanierung des Unternehmens. Nach bisherigen Informationen will er für einen befristeten Zeitraum einen Verzicht auf Sonderzahlungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld aushandeln.

Am Ende sollen sichere Arbeitsplätze und eine gerechte Bezahlung herauskommen

Die erste Verhandlungsrunde mit der Gewerkschaft Verdi und Betriebsräten endete am Mittwoch in Kassel ohne Ergebnis. "Wir erwarten, im April zu einer Lösung zu kommen", sagte Verdi-Verhandlungsführer Bernhard Franke. Weitere Verhandlungsrunden sind in den kommenden Wochen geplant.

Bei dem Treffen in Kassel seien unter anderem das Schlecker-Fortführungskonzept, die Kostenlage und Umsatzentwicklung erörtert worden. "Wir müssen das jetzt erstmal bewerten und uns positionieren", sagte der Handelsexperte im Landesverband Baden-Württemberg. Der Insolvenzverwalter habe auch dargestellt, welchen Sanierungsbeitrag er etwa von Lieferanten und Vermietern erwarte. Zahlen wollte Franke nicht nennen.

Verdi will nach eigenen Angaben Garantien durchsetzen, dass für den betreffenden Zeitraum betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen werden. Die Gewerkschaft schlägt auch eine Umwandlung der Mitarbeiter-Ansprüche in eine Kapitalbeteiligung am Unternehmen vor. Die Vorsitzende des Schlecker-Gesamtbetriebsrats, Christel Hoffmann, will vor allem, dass am Ende der Verhandlungen sichere Arbeitsplätze und eine gerechte Bezahlung herauskommen. "Gemeinsam mit der Gewerkschaft ist das unsere Hoffnung und unser Ziel", sagte Hoffmann. Details zu einem möglichen Sanierungsbeitrag wollte sie jedoch nicht nennen.

© Süddeutsche.de/dpa/Reuters/sks - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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