Schiefergas und Schieferöl:Fracking-Öl könnte zehn Jahre reichen

Lesezeit: 1 min

Eine Pumpe fördert Öl in Kalifornien (Foto: REUTERS)

Schatz im Schiefergestein: Ein Drittel der weltweiten Gasvorräte und ein Zehntel der Ölvorkommen lagern in Schieferschichten und könnten eventuell per Fracking herausgepresst werden, hat eine Studie der US-Regierung herausgefunden. Das dort lagernde Öl könnte den Verbrauch zehn Jahre decken. Doch außerhalb der USA ist die Fracking-Technik umstritten.

Technisch förderbare Ressourcen nennen Fachleute die Ölvorräte, die das Ende des Zeitalters der fossilen Energie herauszögern sollen. Während sich die Ressourcen dem Ende zuneigen, die mit natürlichem Gas- oder Wasserdruck aus der Erde sprudeln, sollen diese Vorräte mit Hilfe künstlichen Drucks und Chemikalien aus dem Stein gepresst werden: Dieses sogenannte Fracking (kurz für: hydraulic fracturing) wird bisher vor allem in den USA und Kanada genutzt.

Von dort, aus Washington, kommt nun eine Studie, die das weltweite Vorkommen an dem sogenannten Schiefergas neu schätzt. Die Energy Information Administration, das Statistikamt des amerikanischen Energieministeriums, bezieht darin erstmals die Schiefergas- und unkonventionellen Ölvorkommen in Russland und Argentinien ein, wo sie die größten Ressourcen vermutet.

345 Milliarden Barrel Öl und 7,3 Billionen Kubikfuß Gas seien in Schiefergestein eingeschlossen, schätzen die Wissenschaftler. Das entspreche etwa einem Drittel der Gasvorkommen und etwa zehn Prozent der Ölressourcen. Umweltschützer sind gegen Fracking, weil sie fürchten, dass Grundwasser durch die eingesetzten Chemikalien verseucht wird. Vor allem außerhalb der USA, etwa in Deutschland und Großbritannien, ist der Widerstand gegen die Technik stark. Die Vereinigten Staaten hoffen, dank Fracking zur Energiemacht zu werden, die etwa von den Ressourcen des Nahen Ostens unabhängig ist.

Nimmt man den von der Internationalen Energieagentur (IEA) angenommen Verbrauch von täglich 90,5 Millionen Barrel Öl (das entspricht 167.000 Liter in der Sekunde), würden die unkonventionellen Vorräte etwa zehn Jahre den weltweiten Bedarf decken.

Unklar sei allerdings, wie viel der Vorräte tatsächlich profitabel förderbar seien. Geologen unterscheiden zwischen geologisch bekannten Vorkommen und Reserven, also dem Teil der Vorkommen, der technisch und wirtschaftlich förderbar ist. Wie hoch die Reserven angegeben werden, hängt neben dem Stand der Technik entscheidend vom Ölpreis ab: Je höher der Preis, desto aufwendigere Fördermethoden lohnen sich.

© süddeutsche.de/ohol - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: