Ryanair:Gewinneinbruch im ersten Quartal

In Deutschland herrscht ein harter Preiskampf bei Flugtickets, in Großbritannien treibt der Brexit nicht nur die Luftfahrtbranche um. Europas größtem Billigflieger Ryanair macht das finanziell zu schaffen. Im ersten Geschäftsquartal bis Ende Juni brach der Gewinn deutlich ein, wie die Easyjet-Rivalin in Dublin mitteilte. Einerseits stiegen die Kosten für Sprit und Personal, andererseits musste Ryanair-Chef Michael O'Leary die Ticketpreise senken, um seine Flieger voll zu bekommen. Die Ryanair-Führung beklagte den Preiskampf auf dem wichtigen deutschen Markt. Die Lufthansa verkaufe ihre überschüssigen Tickets unterhalb ihrer eigenen Kosten, kritisierte O'Leary.

Umgekehrt hat die Lufthansa Billiganbietern wie Easyjet und Ryanair samt ihrer österreichischen Tochter Laudamotion vorgeworfen, für Marktanteile in Deutschland Verluste in Kauf zu nehmen. Wegen der Rabattschlacht rechnet die Lufthansa-Billigmarke Eurowings im laufenden Jahr erneut mit roten Zahlen. Lufthansa-Chef Carsten Spohr musste auch die Gewinnprognose für den Gesamtkonzern zurechtstutzen. Ryanair verdiente in den Monaten April bis Juni unter dem Strich nun 243 Millionen Euro und damit 21 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Zwar wuchs die Zahl der Fluggäste um elf Prozent auf 41,9 Millionen, und der Umsatz zog im gleichen Maß auf 2,3 Milliarden Euro an. Dies gelang aber nur, weil Ryanair die Ticketpreise im Durchschnitt um sechs Prozent senkte. Zusatzerlöse etwa für Sitzplätze nach Wunsch federten den Rückgang ab.

© SZ vom 30.07.2019 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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