Rocket Internet:Verlust im Halbjahr

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Beim Start-up-Entwickler Rocket Internet wird das Geld knapper: Im ersten Halbjahr fuhr er einen Verlust ein. Doch der Wert der Beteiligungen hat sich mehr als verdoppelt.

Ein Jahr nach dem Börsengang will der Start-up-Entwickler Rocket Internet den Nachweis erbringen, dass sich mit dem Gründen von Jungfirmen Geld verdienen lässt. "In den nächsten 18 Monaten geht eines unserer Start-ups an die Börse", kündigte Firmenchef Oliver Samwer an. Eine Neuemission würde frisches Geld in das Berliner Unternehmen spülen, das stetig enorme Summen in das Wachstum seiner jungen Firmen pumpt. Bisher profitiert Rocket selbst kaum von dem Expansionskurs seiner Beteiligungen. Um dies zu ändern, will Samwer künftig häufiger die Mehrheit an den Start-ups erwerben, wie etwa beim Kochbox-Anbieter Hello Fresh. Außerdem betonte er, beim Aufräumen des Portfolios nicht zimperlich zu sein und gegebenenfalls Firmen zu schließen.

Im ersten Halbjahr fuhr Rocket Internet einen Verlust von 45,9 Millionen Euro ein, nach einem Gewinn noch ein Jahr zuvor. Auch die Erlöse legten kaum zu, sie erreichten 71,3 Millionen Euro, da bisher nur kleinere Start-ups wie das Sportprodukte-Portal Kanui konsolidiert werden. Zugleich aber stieg der Wert der Beteiligungen, der sich aus den Finanzierungsrunden ergibt, seit dem Börsengang um 3,4 Milliarden auf 6,0 Milliarden Euro. Samwer stellte in Aussicht, dass einige der größten Start-ups innerhalb der nächsten zwei Jahre die Gewinnschwelle erreichen sollen.

Zu den größten Start-ups gehören neben Hello Fresh der Essenslieferdienst Delivery Hero sowie die Möbelhändler Westwing und Home24. Insider rechnen damit, dass Hello Fresh, an denen Rocket mehr als 50 Prozent hält, noch dieses Jahr den Gang an die Börse wagt.

An der Börse kamen die Äußerungen Samwers gut an. Die Aktie legte rund 16 Prozent auf 28 Euro zu, lag damit aber immer noch deutlich unter dem Ausgabepreis von 42,50 Euro.

© SZ vom 01.10.2015 / Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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