Es klang alles so stimmig. Man werde Beschäftigte "mit geringem Arbeitsentgelt" bei den Sozialversicherungsbeiträgen entlasten, schrieb das Bundesarbeitsministerium vergangenen Herbst. "Und dies ohne Leistungseinbußen", das heißt, ihre Rente wird deshalb später nicht geringer ausfallen. Es war die Zeit, in der hitzig über Hilfspakete diskutiert wurde, wegen gestiegener Preise für Gas und Strom, wegen der hohen Inflation insgesamt. Anfang Oktober dann brachte das Bundeskabinett die niedrigeren Sozialbeiträge für Beschäftigte mit Monatslöhnen bis 2000 Euro auf den Weg, sie gelten seit Anfang des Jahres. "Damit entlasten wir gezielt Menschen mit geringen Einkommen", erklärte das Ministerium von Hubertus Heil (SPD).
Sozialbeiträge:Forscher kritisieren Hilfe für Midijobber
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Wer maximal 2000 Euro im Monat verdient, zahlt zwar weniger Sozialbeiträge, soll aber genauso viel Rente bekommen. Ökonomen warnen, das gehe zulasten anderer Beitragszahler - und von der Unterstützung profitierten "viele Menschen mit hohem Einkommen".
Von Roland Preuß, Berlin
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