Raumfahrt:Zum Mond und weiter

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Das Rekordbudget der Esa ist für die nächsten Jahre noch einmal leicht gestiegen. Firmen der Raumfahrtbranche können auf lukrative Aufträge der europäischen Agentur hoffen. Esa-Chef Wörner sieht gar einen neuen Wettlauf ins All.

Von Dieter Sürig, München

"Das ist eine Art Wettlauf ins All 2.0", sagt der Generaldirektor der europäischen Raumfahrtagentur Esa, Jan Wörner. Eineinhalb Monate nach der Esa-Ministerrats-Tagung in Sevilla zeigte sich Wörner bei der Jahrespressekonferenz in Paris beeindruckt: Deutschland ist für die kommenden Jahre Hauptzahler der Esa geworden und hat mit einem Budgetanteil von fast 3,3 Milliarden Euro Frankreich mit knapp 2,7 Milliarden Euro hinter sich gelassen.

Das Rekordbudget der Raumfahrtagentur ist für die kommenden drei bis fünf Jahre nach einigen Nachbesserungen noch einmal leicht gestiegen. Es beläuft sich nun auf 14,5 Milliarden Euro. Wörner freute sich, dass sich damit alle geplanten Projekte zur Erdbeobachtung, Mond- und Marsexploration, Asteroidenabwehr, Weltraumwetter oder auch zum Thema Weltraumschrott umsetzen lassen.

Bisher lag Frankreich vorne, wenn es um das Esa-Budget ging. Auch für 2020, das Budget wurde 2016 beschlossen, ist das Nachbarland mit etwa 1,3 Milliarden Euro noch größter Beitragszahler, gefolgt von Deutschland (980 Millionen Euro) und Italien (660 Millionen Euro). Die Esa hat in diesem Jahr 6,7 Milliarden Euro zur Verfügung - eine Milliarde mehr als 2019. Dabei stammen 70 Prozent von den 22 Esa-Mitgliedsstaaten und 23 Prozent von der EU.

Für Raumfahrtfirmen bedeutet das Rekordbudget, dass Projekte wie die Hera-Asteroidensonde (OHB), das Orion-Versorgungsmodul ESM (Airbus) oder die Weiterentwicklung der Ariane-Rakete finanziert werden können. Für die geplante Nasa-Raumstation Lunar-Gateway im Mondorbit sollen demnächst Verträge aufgesetzt werden, damit europäische Firmen mitmischen können, kündigte der Esa-Chef an.

Wichtigste Missionen der Esa in diesem Jahr sind der Start der Sonnensonde Solar Orbiter (Airbus) zur Erforschung der Sonne und Exomars (Airbus, OHB) im Juli, um nach Leben zu suchen. Wörner bestätigte auch den Erststart der Trägerrakete Ariane 6 Ende des Jahres und den ersten Einsatz der kleineren Rakete Vega seit einem Fehlstart im Juli 2019.

© SZ vom 16.01.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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