Quartalszahlen von BMW und VW:China verzückt deutsche Autohersteller

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BMW ist der profitabelste Autokonzern der Welt, der Wolfsburger Konzern VW ist weltweit die Nummer eins beim Umsatz. Deutsche Hersteller lassen die internationale Konkurrenz hinter sich und verbuchen in den ersten drei Monaten des Jahres zweistellige Zuwachsraten. Das liegt auch an der Vorliebe gut betuchter Chinesen für Edel-Limousinen.

Deutsche Luxusautos sind weltweit gefragt wie nie: Nach dem Rekordjahr 2011 haben BMW, Audi und Mercedes auch in den ersten drei Monaten dieses Jahres wieder zweistellige Zuwachsraten verbuchen können.

So verkaufte BMW von Janaur bis März etwa 425.500 Autos der drei Marken BMW, Mini und Rolls-Royce, und damit etwa elf Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, wie die an diesem Mittwoch vorgelegten Quartalszahlen zeigen. Allein im März wurden fast 186.000 Fahrzeuge abgesetzt.

Beides seien Rekordzahlen, wie Vertriebsvorstand Ian Robertson sagte. Dabei ist es den Münchnern im ersten Quartal 2012 gelungen, die Rivalen Daimler und Audi auf Distanz zu halten. Mit mehr als 356.500 Auslieferungen sicherte sich die Marke BMW Platz eins unter den drei großen Premium-Herstellern. Audi kam auf 346.100 verkaufte Wagen, Mercedes-Benz auf etwa 313.900.

Zu dem Rekord hat bei BMW vor allem der chinesische Absatzmarkt beigetragen: Zum ersten Mal war die Volksrepublik nicht nur für Audi, sondern auch für BMW der größte Absatzmarkt überhaupt. Dort verkaufte der bayerische Konzern bis März mehr als 80.000 Fahrzeuge - ein Zuwachs von 37 Prozent gegenüber dem Vorjahr - und profitierte wie die anderen deutschen Konkurrenten von der weiterhin rasant wachsenden Nachfrage nach großen, teuren Autos. Zum Vergleich: Mercedes setzte in China etwa 56.000 Autos ab, Audi kommt sogar auf 90.000 verkaufte Fahrzeuge - vor allem die gerade neu eingeführte Generation der Langversion des A6 ist unter Parteikadern und wichtigen Funktionären in China äußerst beliebt und auch von der Luxuslimousine A8 gingen allein 40 Prozent des Absatzes nach China.

BMW ist der profitabelste Konzern der Welt

Rekorde vermeldete aber nicht nur BMW, sondern auch Volkswagen: Europas größter Autokonzern lieferte im ersten Quartal 2012 knapp 1,4 Millionen Fahrzeuge der Marke VW aus. Das sind 10,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Im März setzten die Wolfsburger erstmals mehr als eine halbe Million Autos in einem Monat ab, und zwar 536.600 (plus 15 Prozent).

Zum Jahresauftakt im Januar hatte der Konzern nur bescheidene Zuwächse eingefahren, bereits im Februar zogen die Verkäufe aber wieder deutlich an. "Während sich die europäischen Märkte als weiterhin schwierig zeigten, haben wir in Nordamerika und Asien deutlich zulegen können", sagte VW-Vertriebsvorstand Christian Klingler. Der inzwischen wichtigste Markt China schnitt mit einem Zuwachs von 12,5 Prozent auf 483.000 Autos erneut gut ab. In Nordamerika meldete die Kernmarke 27,6 Prozent, auf dem Einzelmarkt USA sogar 40,8 Prozent mehr Verkäufe. In Russland lagen die Auslieferungen mehr als doppelt so hoch wie vor einem Jahr. Und selbst auf dem Heimatmarkt Deutschland wurden 149.000 VW-Personenwagen verkauft (plus 5,3 Prozent).

Bereits am Dienstag hatte die zum VW-Konzern gehörende Premiummarke Audi dank der enormen Nachfrage in China Rekordzahlen vermeldet: Die ersten drei Monate 2012 seien das beste Quartal der Unternehmensgeschichte gewesen. Die Ingolstädter verbuchten einen Absatzsprung um 10,8 Prozent auf 346.100 verkaufte Autos. "Wir sind sehr erfolgreich in das Jahr 2012 gestartet und erwarten auch für die kommenden Monate kontinuierliches Wachstum", sagte Vertriebsvorstand Peter Schwarzenbauer.

Der profitabelste Autokonzern der Welt ist nach einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young allerdings BMW. Der Rivale Audi, der zuletzt eine höhere Rendite als die Münchner erzielte, wurde nicht als eigenständiger Hersteller gewertet, weil er zum VW-Konzern gehört.

VW, Daimler und BMW ließen demnach mit ihren Margen die US-amerikanische und japanische Konkurrenz weit hinter sich, hieß es. Gemessen am Umsatz landete VW bei der Analyse der 17 größten Autobauer der Welt erstmals auf Platz 1. Mit 159,3 Milliarden Euro landete der deutsche Hersteller erstmals knapp vor dem japanischen Autokonzern Toyota, der 158,9 Mrd Euro umsetzte.

© Süddeutsche.de/Reuters/dpa/olkl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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