Urteil gegen Elizabeth Holmes:Fake it till you make it

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Gesenkter Blick: Elizabeth Holmes verlässt am Montagabend das Gericht in San José, das sie soeben schuldig gesprochen hat. (Foto: Nick Otto /AFP)

Elizabeth Holmes war einer der größten Tech-Stars des Silicon Valley. Sie versprach, Blutuntersuchungen zu revolutionieren. Nun hat ein Geschworenengericht sie wegen Betrugs verurteilt.

Von Claus Hulverscheidt

Elizabeth Holmes hatte wirklich alles versucht, um diesen Ausgang des Verfahrens zu verhindern. Sie stellte sich vor Gericht als Visionärin dar, die um der guten Sache willen zwar gelegentlich geflunkert, aber nie jemanden ernsthaft getäuscht habe. Sie beschuldigte ihren ehemaligen Lebensgefährten Ramesh "Sunny" Balwani, sie erniedrigt und ihr schon vor Jahren die Kontrolle über ihr Blutanalyse-Unternehmen Theranos entrissen zu haben. Sie veränderte sogar ihr Aussehen, offenbar um die Geschworenen für sich einzunehmen, wie Vanessa Friedman, Modechefin der New York Times im Dezember schrieb: weg vom Rollkragenpullover, den schwarzen engen Hosen und dem knallroten Lippenstift, der sie lange Zeit zu "einer Mischung aus Steve Jobs und Audrey Hepburn" gemacht hatte, hin zum braven Ausgehkostüm einer jungen Mutter.

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