Porsche-Chef Wendelin Wiedeking:Europas Topverdiener

Lesezeit: 1 min

Als Konzernchef muss wohl niemand am Hungertuch nagen. Einer schwimmt jedoch richtiggehend in seinem Geld: Porsche-Chef Wendelin Wiedeking.

Porsche steckt mit Milliardenschulden tief in der Klemme, aber dem Chef des Autokonzerns geht es gut: Einer Studie des Manager Magazins zufolge ist Porsche-Chef Wendelin Wiedeking mit 77,4 Millionen Euro Jahresverdienst der am besten bezahlte Manager Europas. Bereits im Jahr 2007 hatte Wiedeking Rekordsummen verdient und das Ranking angeführt.

Mit einem Jahresgehalt von 77,4 Millionen Euro ist Porsche-Chef Wendelin Wiedeking der bestbezahlte Manager Europas. (Foto: Foto: dpa)

Der Vorsprung zu seinen deutschen Kollegen beträgt mehr als 60 Millionen Euro: RWE-Chef Jürgen Großmann liegt in Europa mit einem Jahreseinkommen von neun Millionen auf Platz 13, Siemens-Lenker Peter Löscher belegt mit einem Verdienst von 8,54 Millionen Platz 14.

Insgesamt seien die Gehälter der Top-Manager der im deutschen Leitindex Dax und im europäischen Stoxx vertretenen Unternehmen im vergangenen Geschäftsjahr zweistellig gesunken, schreibt das Manager Magazin. Die Chef-Gehälter der im Stoxx vertretenen Unternehmen fielen um 18 Prozent, die der Dax-Konzerne sogar um 25 Prozent.

Klage der Aktionäre

Der am zweitbesten bezahlte Konzernchef ist dem Manager-Magazin zufolge Daniel Vasella vom Schweizer Pharmaunternehmen Novartis (13,646 Millionen Euro), auf Platz drei folge Alfredo Sàenz Abad von der spanischen Banco Santander (12,742 Millionen Euro).

Das Millionengehalt Wiedekings beschäftigt unterdessen auch die Justiz: Porsche-Aktionäre fechten die Beschlüsse der Hauptversammlung des Sportwagenherstellers an. Beim Stuttgarter Landgericht sei eine entsprechende Klage eingegangen, bestätigte ein Sprecher gegenüber sueddeutsche.de.

Gelassene Reaktion

In dem Bericht hieß es, die Protagon Capital GmbH aus Berlin beantrage in der Klage, die Entlastung von Porsche-Vorstand und -Aufsichtsrat für das Geschäftsjahr 2007/08 für unwirksam zu erklären. Eine Folge der Klage könne sein, dass Wiedeking um seine Gehälter der vergangenen Jahre fürchten müsse. Denn ein Salär dieser Höhe falle nicht mehr in den Ermessensspielraum des Aufsichtsrates.

Porsche hingegen wies darauf hin, dass sich die Klage gegen die Entlastungsbeschlüsse der letzten Hauptversammlung und nicht gegen die Regelung der Vorstandsvergütung richte. "Dem Aufsichtsrat steht bei der Festlegung der Vorstandsvergütung ein breiter Ermessensspielraum zu", sagte der Sprecher des Autokonzerns. "Wir sehen der Klage gelassen entgegen."

© sueddeutsche.de/AP/kaf/tob - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Porsche und VW
:Auf dem Weg zum Volksporsche

Porsche und VW fusionieren. Dabei war diese Ehe doch eigentlich ganz anders geplant. Die ganze Geschichte - in Bildern.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: