Organisierter Schwindel:Verschrottet und verkauft

Über die Abwrackprämie freuen sich nicht nur die Käufer von neuen Autos, sondern auch organisierte Gauner: Sie verkaufen die abgewrackten Fahrzeuge illegal ins Ausland.

Betrug bei der Abwrackprämie: Bis zu 50.000 abgewrackte Autos wurden nach Angaben des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK) illegal weiterverkauft.

Ausrangiertes Auto: Manche Altautos werden trotz Abwrackprämie ins Ausland weiterverkauft. (Foto: Foto: dpa)

Fünf bis zehn Prozent der angeblich verschrotteten Wagen seien nach Afrika und Osteuropa transportiert worden. Das sagte BDK-Vize Wilfried Albishausen der Bild-Zeitung. "Organisierte Recycler machen hier Geschäfte."

Albishausen kritisierte, dass die Betrugsfälle nicht in der Kriminalstatistik erfasst werden könnten. Er forderte die Bundesregierung auf, entsprechend zu reagieren. "Die Rechtslage ist völlig unklar. Künftig muss es bei Regelungen wie der Abwrackprämie, bei der auch Straftatbestände provoziert werden, eine Möglichkeit zur Sondererfassung in der Kriminalstatistik geben", so der Kriminalbeamte zu Bild.

Autoboom

Nach Angaben des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) haben bisher mehr als 500.000 Bundesbürger ihr Altfahrzeug auf den Schrottplatz gebracht und dafür die Prämie von 2500 Euro kassiert.

Nach den kräftigen Zuwächsen in den Vormonaten hatten die Händler auch im Juli knapp 30 Prozent mehr Neuwagen verkauft als im Vorjahresmonat. In den ersten sieben Monaten des Jahres wurden damit deutschlandweit 26 Prozent mehr Autos verkauft als im selben Zeitraum des Vorjahres.

© sueddeutsche.de/dpa/pak - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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