Online-Geschäft:Eigentümer von "Kleinanzeigen"-Portal soll verkauft werden

Aus "Ebay Kleinanzeigen" wurde zuletzt nur noch "Kleinanzeigen". (Foto: Silas Stein/dpa)

Die Großaktionäre sind offen für einen Verkauf, Adevinta wird an der Börse mit rund zehn Milliarden bewertet.

Der norwegische Eigentümer der Internet-Portale "Kleinanzeigen" und "mobile.de" steht vor einem milliardenschweren Verkauf an zwei Finanzinvestoren. Adevinta und seine beiden Großaktionäre, Ebay und der norwegische Verlagskonzern Schibsted ("VG", "Aftenposten"), bestätigten Verhandlungen mit einem Bieterkonsortium um die Beteiligungsfirmen Blackstone und Permira. Die Gespräche seien noch in einem frühen Stadium. Schibsted und Ebay unterstützten einen solchen Schritt, wollten aber einen Teil ihrer Adevinta-Aktienpakete behalten.

Den Aktionären würde ein Verkauf gefallen: Adevinta stiegen am Freitag an der Börse in Oslo um rund 20 Prozent auf bis zu 105 norwegische Kronen, das Unternehmen wird damit mit mehr als 120 Milliarden Kronen (10,5 Milliarden Euro) bewertet. Schibsted-Aktien schnellten um 13 Prozent nach oben, Ebay legten an der Technologiebörse Nasdaq bereits am Donnerstag um 3,5 Prozent zu. Blackstone und Permira wollten sich zu den Übernahmeplänen nicht äußern.

Adevinta war vor zwei Jahren in Deutschland bekanntgeworden, als sich der Schibsted-Ableger im Ringen um Ebay Kleinanzeigen und das zugehörige Autoanzeigen-Portal mobile.de unter anderem gegen den Medienkonzern Axel Springer durchsetzte. Schon damals hatten sich Blackstone und Permira für Adevinta interessiert. Die Norweger zahlten 2,5 Milliarden Dollar in bar, den Löwenanteil aber in eigenen Aktien, die Ebay zum größten Adevinta-Aktionär machten und das Unternehmen zeitweise mit 13 Milliarden Dollar bewerteten. In Österreich gehört Adevinta das Online-Portal "Willhaben". Auf Druck der österreichischen Kartellwächter mussten die Amerikaner später einen Teil ihres Adevinta-Pakets für 1,9 Milliarden Euro an Permira verkaufen. Der Finanzinvestor hält zwölf Prozent der Anteile, bei Ebay liegen nach Daten des Finanzdienstleisters LSEG noch 35 Prozent, bei Schibsted 30 Prozent.

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