Norwegen:Mehr Arbeitslose

Der Erdölproduzent Norwegen bekommt den Verfall des Ölpreises zu spüren und meldet die höchsten Arbeitslosenzahlen seit zehn Jahren.

Der Erdölproduzent Norwegen bekommt den Verfall des Ölpreises zu spüren und meldet die höchste Arbeitslosigkeit seit zehn Jahren. Von Mai bis Juli sei sie auf 4,5 Prozent gestiegen nach 4,3 Prozent im Zeitraum April bis Juni, teilt die Statistikbehörde mit. "Die norwegische Wirtschaft steckt nicht in der Krise", sagt Ministerpräsidentin Erna Solberg. "Aber wir stehen vor Herausforderungen, und sie sind größer als wir sie zuletzt gesehen haben." Es herrschten unruhige Zeiten. "Die norwegische Wirtschaft ist davon und vom Verfall des Ölpreises betroffen." Der Preis für die Nordseesorte Brent ist von mehr als 100 Dollar je Barrel Mitte vergangenen Jahres auf aktuell rund 43 Dollar abgestürzt. Im selben Zeitraum gingen in Norwegen die Investitionen zurück, und die Arbeitslosigkeit schnellte um mehr als ein Drittel nach oben. Die Zentralbank hat in den vergangenen neun Monaten zwei Mal den Zinssatz gesenkt und erklärt, es bestehe eine Wahrscheinlichkeit von 60 bis 70 Prozent für eine abermalige Zinssenkung im September. Der Kurs der norwegischen Krone gab nach dem überraschenden Anstieg der Arbeitslosigkeit zum Euro nach. Ministerpräsidentin Solberg mahnte, der positive Effekt der Kronen-Schwäche dürfe nicht unterschlagen werden. Immerhin profitierten davon der Tourismus und die Exporte jenseits der Ölindustrie.

© SZ vom 27.08.2015 / Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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