Neue Hotline "Verbraucherlotse":Hilfe für alles

Lesezeit: 1 min

Ernährung, Einkauf, Finanzen: Zu diesen Themen können Verbraucher künftig den sogenannten Verbraucherlotsen um Rat fragen. Bei der Initiative von Verbraucherministerin Aigner sollen bis zu 13 Mitarbeiter die Anfragen der Bürger beantworten. Die Opposition wittert eine "Luftnummer".

Von Daniela Kuhr

Habe ich mir da eine unsinnige Versicherung aufschwatzen lassen? Welche Rechte habe ich, wenn die Bahn mal wieder eine Stunde verspätet war? Wie kann ich mich gegen meine Strompreiserhöhung wehren? Lauter Fragen, die Verbraucher haben - und bei denen sie häufig nicht wissen, an wen sie sich wenden sollen. Ein neues Projekt von Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner soll dabei nun helfen.

Am Montagnachmittag startete die CSU-Ministerin den sogenannten Verbraucherlotsen, eine zentrale Anlaufstelle für Bürger. Unter der Rufnummer 0228 - 24 25 26 27 können sie ab sofort um Rat fragen, sei es bei Fragen zu Ernährung, zum Einkauf oder zu Finanzen. Bis zu 13 Mitarbeiter sitzen am anderen Ende der Leitung. Im besten Fall können sie die Frage gleich selbst beantworten. Häufig aber werden sie den Anrufer lediglich verbinden oder ihm zumindest mitteilen, an wen er sich wenden soll. "Schon das kann hilfreich sein", sagt eine Sprecherin des Bundesverbands der Verbraucherzentralen (VZBV). "Denn bislang werden Verbraucher, die Rat suchen, oft von einem zum anderen geschickt."

Aigner ist überzeugt: "Der Verbraucherlotse wird sich rasch zu einer wichtigen Orientierungshilfe bei allen Verbraucherfragen entwickeln." Telefonisch ist die neue Anlaufstelle von Montag bis Donnerstag von jeweils 8 bis 18 Uhr besetzt. Auch per E-Mail (info@verbraucherlotse.de) oder Fax (0228 - 68 45 72 20) ist sie zu erreichen. Geplant sei zudem, die Anfragen der Verbraucher zeitnah auszuwerten, um möglichst schnell und zielgerichtet auf aktuelle Themen reagieren zu können, teilte das Verbraucherschutzministerium mit. "Alles, was Verbrauchern hilft, sich besser zu orientieren, begrüßen wir natürlich erst einmal", sagte die Sprecherin des VZBV. "Ob der Verbraucherlotse das allerdings leisten kann, müssen wir abwarten."

Die Opposition ist skeptisch: Nicole Maisch, Verbraucherschutz-Expertin der Grünen, hält den neuen "Lotsen" für eine "weitere medienwirksame Luftnummer von Aigner". Umfassende Information oder gar Hilfe im Einzelfall seien bei der neuen Anlaufstelle Fehlanzeige. "Das Geld sollte besser in die Infrastrukturverbesserung der Verbraucherzentralen gesteckt werden. Diese leisten seit Jahren konkrete Hilfe vor Ort", sagt Maisch. "Diese Parallelstruktur verschwendet Steuergelder und stiftet Verwirrung bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern."

Die Hotline des Verbraucherlotsen ist erreichbar unter Tel. 0228 - 24 25 26 27, per E-Mail unter info@verbraucherlotse.de oder Fax 0228 - 68 45 72 20.

© SZ vom 11.12.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Tipps zum Kauf von Energiesparlampen
:Birne aus, Lampe an

Sie enthält Quecksilber, hat zuweilen Startschwierigkeiten und wurde den EU-Bürgern aufgezwungen: die Energiesparlampe. Immerhin - sie schont den Geldbeutel. Doch worauf sollten Verbraucher beim Kauf achten? Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um die Energiesparlampe.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: