Nachruf:Peter von Siemens gestorben

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Er war im Vorstand und dann im Aufsichtsrat: Peter von Siemens (Foto: Manu Theobald/Ernst von Siemens Musikstiftung)

Öffentlichkeitsscheu, keine Publicity: Siemens kennen alle, die Familie aber ist sehr im Hintergrund. Jetzt ist Peter von Siemens im Alter von 84 Jahren gestorben.

Von Thomas Fromm

Dafür, dass Siemens ein ziemlich großes und bekanntes Unternehmen ist, weiß man eigentlich ziemlich wenig über die Gründerfamilie gleichen Namens. Medienscheu, im Hintergrund, immer auf sicherer Distanz zur Öffentlichkeit. Größere Auftritte im Boulevard oder im Fernsehen? Niemals. Den langjährigen Siemens-Boss Joe Kaeser, an die 40 Jahre war er im Konzern, sah man in der Vergangenheit auf vielen Kanälen. Einen seiner Vorgänger, Heinrich von Pierer, nannte man vor vielen Jahren "Mr. Siemens". Allerdings: Die ganz echten Siemensianer bleiben meistens im Verborgenen.

Einer, der noch bis vor einigen Jahren in der Tradition des Unternehmens unterwegs und fast 50 Jahre im Konzern angestellt war, ist bereits am 11. Dezember 2021 im Alter von 84 Jahren in München gestorben: Peter von Siemens, Ururenkel des Firmengründers Werner von Siemens, geboren in Rio de Janeiro. Schon 1959 begann er neben seinem Studium der Elektrotechnik als Hochschulpraktikant bei Siemens & Halske in München. Es folgte die obligatorische Stammhauslehre, 1975 übernahm er die kaufmännische Leitung der öffentlichen Vermittlungstechnik der Nachrichtentechnik. Danach dann der Marsch durch die Unternehmens-Institutionen - quer durch die Zentralbereiche des Konzerns. 1980 wurde er zum Generalbevollmächtigten Direktor ernannt, 1987 zum Vorstand. 1993 wurde er Mitglied des Aufsichtsrats - bis er hier 2008 durch Gerd von Brandenstein abgelöst wurde. Erst 2015 folgte dann wieder eine Vertreterin mit dem Namen des Urahnen: Seitdem vertritt die 1971 geborene Nathalie von Siemens die Siemens-Familie, die heute noch immer sechs Prozent der Unternehmensanteile besitzt, im Aufsichtsrat.

Peter von Siemens war auch nach seinen aktiven Jahren im Konzern recht umtriebig. Er war Ehren­senator der TU München und Mitglied in zahlreichen Stiftungsräten und Gremien, darunter die Carl Friedrich von Siemens Stiftung, die Ernst von Siemens Kunststiftung und die Werner Siemens Stiftung. "Mit Peter von Siemens verlieren wir eine große Persönlichkeit, die unser Unternehmen geprägt hat", sagte Siemens-Chef Roland Busch.

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