So hatte sich Bloggerin Ute Hamelmann alias Schnutinger das Ganze bestimmt nicht vorgestellt. Ihr Auftritt im neuen Werbespot des Mobilfunkanbieters Vodafone - zusammen mit Blogger Sascha Lobo - sollte eigentlich das Interesse der Zielgruppe Generation Upload wecken. Tat er auch - nur ging der Schuss nach hinten los, denn Hamelmann und Lobo handelten sich mächtig Kritik von der Blogosphäre ein.
Hamelmann zieht daraus nun die Konsequenzen - und verabschiedet sich vom Web 2.0. In ihrem Blog schreibt sie: "Liebe Blogleser, die Vodafone-Kampagne hat in der Blogosphäre für mehr Trubel gesorgt, als ich ahnte. Ich könnte darüber einiges schreiben und es richtigstellen, verkneife es mir aber, weil mir ab jetzt anscheinend ohnehin jedes Wort im Mund umgedreht wird und rechtfertigen, klarstellen, all dies überhaupt keinen Sinn mehr hat."
Die Worte im Mund umdrehen? Hamelmann spricht hier die erneut kritischen Äußerungen von Bloggern an, die sich über Hamelmanns Eintrag im Vodafone-Blog erzürnten. Dort schwärmte sie unter anderem von einem Mobiltelefon. "Seit drei Monaten habe ich ein neues Handy, das HTC Magic mit Internetanschluss. Tolles Ding, mit wenig Knöpfen dran, das ist äußerst praktisch". " Bullshit" hallt es da von Blogger Vodafail.
" Mehr Blog und weniger Werbung wäre doch mal 'ne Überlegung", empfiehlt User noidea. Und auch in den anderen Kommentaren tummeln sich allerlei kritische Anmerkungen.
Noch am Ende vergangener Woche versuchte Schnutinger im eigenen Blog ihren Einsatz im Vodafone-Werbespot zu erklären. "Ja, ich hatte mir das anders vorgestellt, ich will in der Tat nicht nur die Quotenmutti in einem Werbespot sein. Ich hoffte, ich könnte die Inhalte des Web 2.0. und meine ganz persönlichen Themen über die Kampagne transportieren."
Ob sie ihren Rückzug aus dem Netz da schon ahnte? Schließlich heißt es weiter unten im Eintrag: "Das schöne am Internet und dem ganzen Gedöns drum herum ist ja, dass man dem ganzen Zirkus die Stirn zeigen und sich entwinden kann, indem man einfach den Stecker zieht (sic!)". Das hat Ute Hamelmann nun auch getan.