Nach Corona:Nichts wie weg

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Eine Frage, eine Antwort: Ist es sinnvoll, jetzt schon eine Reise zu buchen?

Von Lea Hampel

Der idyllische Schnee ist dem grauen Wintereinerlei gewichen, das Fernweh erreicht einen neuen Höhepunkt. Doch es steht in Kontrast zu den Nachrichten: Mutanten, Einreiseverbote, Risikogebiete.

(Foto: N/A)

Dennoch kann es Sinn ergeben, schon jetzt den Urlaub zu buchen. Derzeit haben viele Reiseveranstalter besondere Angebote, locken mit Gutscheinen und Sonderangeboten. Zudem sind die Konditionen so flexibel, dass es selbst in der Branche teils Unmut darüber gibt: stornieren bis 24 Stunden vorher, bis 14 Tage vor Reiseantritt umbuchen ohne Gebühr etwa. Manche Anbieter, Studiosus etwa, gehen sogar so weit, viel später als sonst eine Anzahlung zu fordern. Kein Wunder, die Verzweiflung ist groß: Erst vor wenigen Tagen hat die Welttourismusorganisation verkündet, dass im Jahr 2020 eine Milliarde Menschen weniger als noch 2019 eine länderübergreifende Reise unternommen haben.

Die Sehnsucht nach Sonne und Urlaub wächst, aber auch die Unsicherheit. (Foto: Dinuka Liyanawatte/Reuters)

Wichtig ist, auf die Konditionen zu achten: Ob man sein Geld zurückerhält, variiert - je nachdem beispielsweise, ob ein Land einen Einreisestopp verhängt oder der Kunde kurz vor der Abreise Angst bekommt, sich anzustecken. Immerhin bieten viele Veranstalter gegen einen Aufpreis mehr Flexibilität. Hilfreich ist, wie stets, eine Reiserücktrittsversicherung. Doch erstens haben auch solche Versicherungen unterschiedliche Konditionen, nicht alle berücksichtigen die Pandemie. Zweitens muss man trotzdem mit der ein oder anderen Unsicherheit rechnen: Schon jetzt führen einige Airlines Gesundheitspässe ein. Auch negative Corona-Tests als Voraussetzung, etwa ein Kreuzfahrtschiff betreten zu dürfen, sind denkbar. Dass bei steigenden Infektionszahlen beispielsweise in manchem Hotel der Spa-Bereich geschlossen bleibt, aber das nicht als Storno-Grund gilt, sollte man ebenfalls bedenken.

Wie lange noch große Auswahl herrscht, hängt von der Urlaubsart ab: Hotels am Meer dürften auch später im Jahr zu haben sein. Aber alles, was Privatsphäre und gleichzeitig Freiheit verheißt, war 2020 ausgebucht und dürfte dieses Jahr rar werden: Ferienwohnungen, Wohnmobile oder Mietkabinen auf Campingplätzen.

Die große Frage bleibt, ob das Reisen zu einem späteren Zeitpunkt noch günstiger wird. Dafür spricht, dass an der einen oder anderen Stelle Überkapazitäten herrschen werden. Dagegen spricht, dass die Anbieter einen besonders großen Druck haben, Geld zu verdienen. Oder wie es Tui-Chef Fritz Joussen sagte: 2021 müsse das Jahr hoher Margen werden.

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