Modekette in der Krise
Die kriselnde US-Modekette American Apparel hat Gläubigerschutz beantragt. Dieser Schritt und der damit einhergehende Umbau werde den Konzern stärken, sagte Firmenchefin Paula Schneider. Den eingereichten Dokumenten zufolge unterstützen 95 Prozent der Gläubiger die Restrukturierung. Laut New York Times setzen die Gläubiger auf ein Modell, bei dem Forderungen in Anteile an dem Modeunternehmen getauscht werden.
American Apparel schreibt seit fünf Jahren Verluste und hatte jüngst massiv gekürzt. Von Entlassungen ist im jüngsten Antrag auf Gläubigerschutz keine Rede. Im März betrieb American Apparel nach eigenen Angaben 239 Filialen in 20 Ländern und beschäftigte etwa 10 000 Mitarbeiter. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Los Angeles ist mit Unisex-Mode für junge Menschen und provokativem Marketing weltweit bekanntgeworden.
Vorwürfe gegen den Gründer
American Apparel inszeniert sich gerne als Vorzeige-Unternehmen, das seine Kleidung in Nordamerika fertigt. Nicht erst seit den Fabrikeinstürzen in Bangladesch erkannte das Unternehmen, dass ein soziales Image in der Textilbranche hilfreich sein kann.
Getrübt wurde das Bild durch Querelen um den Gründer Dov Charney. Nach zahlreichen Anschuldigungen wegen sexueller Belästigung warf American Apparel Charney Mitte 2014 sogar aus dem Unternehmen.