Mobile World Congress in Barcelona:Mozilla kündigt Smartphone für 25 Dollar an

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Ein Smartphone für 25 Dollar, angekündigt auf dem Mobile World Congress. (Foto: Bloomberg)

Eroberung der Schwellenländer: Mozilla will ein billiges Smartphone auf den Markt bringen. Das Projekt steht vor einem Problem. Wer mit dem Handy surft, tut das meist mit Software von Apple oder Google.

Die Menschen, die Mozilla erreichen will, leben in Schwellenländern. Sie wollen mit dem Smartphone ins Internet, und das im Idealfall günstig. Vor allem für sie hat das Mozilla-Projekt auf dem Mobile World Congress in Barcelona nun ein Smartphone vorgestellt, das auf dem Firefox-Betriebssystem basiert und 25 US-Dollar kosten soll.

Mozilla-Manager Jay Sullivan sagt, mit dem Smartphone sollen vor allem Neulinge angesprochen werden: "Wir glauben, dass das der Markt ist, der wirklich wichtig ist." Wann das Handy auf den Markt kommt, ist allerdings noch nicht bekannt.

Mozilla ist ein Projekt, das vor allem für freie Software-Lösungen steht, an dem viele Entwickler, oft unentgeltlich, mitarbeiten. Der Firefox-Browser wird weltweit von 18 Prozent aller Nutzer eingesetzt, zumindest beim Surfen mit einem Desktop-PC. Viele nutzen ihn, um sich beim Surfen der vermeintlichen Allmacht der Großkonzerne zu entziehen.

Die Entwickler von Mozilla stehen vor einem Problem: Die allermeisten Smartphones laufen mit Software von Apple oder Google. Laut den Marktforschern von IDC kommen die Betriebssysteme von Android und Apple auf ingesamt 94 Prozent. Der Smartphone-Markt läuft damit bisher fast komplett an Mozilla vorbei.

Im vergangenen Jahr stellte Mozilla die ersten Firefox-Smartphones vor. Seitdem sie verkauft werden, erzielt Mozilla in einigen Ländern größere Erfolge. In Venezuela zum Beispiel machen Smartphones mit dem Betriebssystem zwölf Prozent aller Verkäufe des Konzerns Telefonica aus.

In Deutschland gibt es Firefox-Handys bei der Telekom-Tochter Congstar. Die Telekom arbeitet auch gemeinsam mit Mozilla an zusätzlichen Privatsphäre-Funktionen. So sollen Handynutzer einstellen können, wie detailliert Apps ihren Standort abfragen können, sagte Telekom-Innovationschef Thomas Kiessling. Sie könnten dann etwa anstelle einer genauen Ortung nur die Stadt oder Region an Apps übermitteln.

© SZ.de/dpa/hatr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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