Misserfolg für Seehofer:BayernLB: Kemmer darf bleiben

Kehrtwende bei der BayernLB: Chef Michael Kemmer und alle fünf weiteren Vorstandsmitglieder behalten ihre Ämter. Damit kassiert der künftige bayerische Ministerpräsident Seehofer schon vor Amtsantritt die erste Schlappe.

Kassian Stroh

Den Vertretern der Staatsregierung im Verwaltungsrat, dem Kontrollgremium der Bank, gelang es auch am Freitag nicht, BayernLB-Chef Michael Kemmer zum Rücktritt zu zwingen, wie von Seehofer indirekt gefordert.

Michael Kemmer: Noch am Vorabend demonstrierten die BayernLB-Mitarbeiter für den Chef. (Foto: Foto: dpa)

Gegen dieses Ansinnen sperrte sich der zweite 50-Prozent-Eigner der Bank, der bayerische Sparkassenverband. Wegen dieses Patts wurde in der Nacht zu Freitag eine turbulente Krisensitzung des Verwaltungsrats ohne Ergebnis abgebrochen. Sie sollte am Freitagmittag fortgesetzt werden, wurde dann aber auf unbestimmte Zeit verschoben.

Den ganzen Tag über berieten sich CSU-Politiker mit den Vertretern des Sparkassenlagers über die Zukunft der Bank. Diese Gespräche verzögerten auch den Abschluss der Koalitionsverhandlungen zwischen CSU und FDP in Bayern.

An diesem Samstag soll ein Sonderparteitag der CSU den Koalitionsvertrag billigen und Seehofer zum neuen Parteivorsitzenden wählen.

Die bayerischen Liberalen treffen sich am Sonntag in Ingolstadt, am Montag steht dann die Wahl des neuen Ministerpräsidenten an.

© SZ vom 25.10.2008/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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