Millionenverluste:Air-Berlin-Chef plant "fundamentale Neustrukturierung"

Bei der Neustrukturierung von Air Berlin soll eine Finanzspritze von Etihad helfen. (Foto: Krisztian Bocsi/Bloomberg)

Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft kommt nicht aus der Krise: Air Berlin macht 2013 einen Verlust von 315,5 Millionen Euro. Airline-Chef Prock-Schauer will den Konzern nun grundlegend umbauen.

Air Berlin ist im vergangenen Jahr wieder tief in die roten Zahlen gerutscht und plant nun einen grundlegenden Umbau. Das laufende Sparprogramm reiche nicht aus, teilte Unternehmenschef Wolfgang Prock-Schauer mit. Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft müsse ihre "Handlungsoptionen, die auch das langfristige Geschäftsmodell betreffen, grundsätzlich evaluieren".

Prock-Schauer kündigte eine "fundamentale Neustrukturierung" an. 2013 hatte Air Berlin unterm Strich einen Verlust von 315,5 Millionen Euro gemacht. Der Lufthansa-Konkurrent steckt seit Langem in der Krise. 2012 hatte Air Berlin sein Vielfliegerprogramm an den Großaktionär Etihad verkauft und nur so noch ein leichtes Plus von rund 7 Millionen Euro erzielt.

2013 war auch das laufende Geschäft eingebrochen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern sank von einem Plus von 70,2 Millinoen Euro im Vorjahr auf minus 231,9 Mio. Der Konzernumsatz sank von 4,31 Milliarden Euro auf 4,15 Milliarden Euro. Bei der Neustrukturierung der Air Berlin soll eine weitere Finanzspritze von Etihad helfen. Die Araber schießen über eine Wandelanleihe 300 Millionen Euro zu, Air Berlin will mindestens 150 Millionen über eine eigene Anleihe erlösen, wie es am Sonntag hieß.

Offen ist, ob die EU diese Konstruktion akzeptiert. Die EU-Kommission nimmt seit wenigen Wochen unter die Lupe, ob der arabische Großaktionär Etihad ungebührlich hohen Einfluss auf die Geschicke der Airline ausübt. Die Rivalen glauben, dass Etihad trotz eines Anteils von nur 29 Prozent faktisch schon längst das Sagen bei Deutschlands zweitgrößter Fluglinie hat. Air Berlin weist dies zurück.

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