Millionenabfindungen bei der Commerzbank:Wenn Sparen teuer wird

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Der Vorstandsvorsitzende der Commerzbank, Martin Blessing (lniks), und Aufsichtsratschef Klaus-Peter Müller (Foto: dpa)

Was eigentlich als Sparmaßnahme gedacht war, könnte die Commerzbank zunächst einmal richtig viel Geld kosten. Der Vorstand soll verkleinert werden - doch diejenigen, die gehen sollen, fordern einem Medienbericht zufolge eine Millionen-Abfindung.

Die Commerzbank will sparen. Das ist aber gar nicht so leicht, wie die Verantwortlichen des Instituts nun merken. Der Vorstand soll von neun auf sieben Mitglieder verkleinert werden, das würde jährlich Millionen einsparen. Doch die beiden Manager, die das Geldhaus verlassen sollen, wollen nicht gehen - also könnte es richtig teuer werden für die Bank. Die Vorstandsmitglieder Ulrich Sieber und Jochen Klösges fordern insgesamt sieben Millionen Euro Abfindung, wie Die Welt unter Berufung auf Aufsichtsratskreise berichtet.

Vorstandschef Martin Blessing sei demnach bereit, den Geschassten jeweils etwas mehr als zwei Millionen Euro zu zahlen. Der Bund als Großaktionär dagegen dränge auf eine Zahlung von weniger als eine Million Euro. Die Commerzbank wollte den Bericht nicht kommentieren.

Die Verkleinerung des Vorstands war im August auf Drängen von Blessing vom Aufsichtsrat beschlossen worden. Sie ist Teil des Sparprogramms, das der Bank aus der Krise helfen soll. Unterstützt werden Sieber und Klösges dem Bericht zufolge von den Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsrat, die die beiden schätzen und keinen Grund für die Abberufung sehen.

Sie sind für die interne Abwicklunsgseinheit verantwortlich, in der die Bank Geschäfte bündelt, die es loswerden will. Ihr Vertrag läuft noch bis Mai 2017. Da ihnen keine Pflichtverletzung vorgeworfen werden kann, hätten sie die Möglichkeit, die Zeit bis zum Vertragsende auszusitzen - oder eine stattliche Abfindung zu kassieren.

Laut Vertrag stehen ihnen zwei Jahresgehälter zu. Im vergangenen Jahr haben die beiden Vorstände 1,2 und 1,3 Millionen Euro verdient. Was eigentlich als Sparmaßnahme gedacht war, wird die Comemrzbank also wohl zunächst einmal eine Menge Geld kosten.

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